Heimvorteile beim schwierigen Klassiker

Beim am Samstag startenden Radrennen kämpft Spaniens Armada gegen den Italiener Nibali.

Einer gegen alle, alle gegen einen. Oder: Die spanische Armada gegen einen Italiener. Vincenzo Nibali heißt dieser – und weil Vorjahressieger Alberto Contador ebenso fehlen wird wie Tour-de-France-Gewinner Chris Froome, sind die Spanier die größten Konkurrenten des Giro-Siegers. Die von Joaquim Rodriguez und Alejandro Valverde angeführten Spanier wollen einen weiteren Coup des Sizilianers nach 2010 bei „ihrer“ Vuelta verhindern.

Der seit dem Giro d’Italia Ende Mai nicht mehr in Erscheinung getretene Nibali gibt sich zuversichtlich, die Rundfahrt wie vor drei Jahren gewinnen zu können. „Die Vuelta ist heuer sehr schwer. Ich denke, wir haben ein wirklich starkes Team, und ich glaube, dass wir uns extrem gut schlagen werden“, betonte der Astana-Kapitän. Mit dem ehemaligen Österreich-Rundfahrtsieger Jakob Fuglsang, heuer Siebenter der Tour de France, und Paolo Tiralongo hat er dafür zwei sehr starke Edelhelfer an seiner Seite. Nibali verwies auf die vielen schweren Bergetappen, warnte aber auch vor weniger spektakulären Abschnitten. Auf einem solchen hatte Contador im Vorjahr attackiert und so Rodriguez noch den Gesamtsieg weggeschnappt.

Der schon so oft knapp geschlagene Katalane Rodriguez ist nach Podestplätzen im Vorjahr beim Giro (2.) und der Vuelta (3.) sowie Rang drei bei der heurigen Tour fällig für den ersten großen Sieg. Dennoch bleibt der Katjuscha-Fahrer zurückhaltend: „Die Streckencharakteristik kommt mir entgegen, und ich will mein Vorjahresergebnis verbessern.“ Damals wurde von Contador und Valverde, zwei ehemaligen Dopingsündern, besiegt.

Leitwolf

Wie Nibali hat auch Valverde die Vuelta 2009 bereits einmal für sich entschieden. Der Leitwolf der Movistar-Mannschaft zählt neben dem Tschechen Roman Kreuziger (Saxo) und dem Kolumbianer Sergio Henao (Sky) auch diesmal zu den Sieganwärtern. Besonders motiviert werden auch die Basken der Euskaltel-Mannschaft sein, die sich Ende des Jahres auflöst. Igor Anton bildet deren Speerspitze.

Für rot-weiß-rote Akzente wollen Georg Preidler und Daniel Schorn sorgen. Der Steirer Preidler bestreitet seine erste Grand Tour. Durchkommen und eventuell auf mittelschweren Bergetappen (insgesamt gibt es 13 Gebirgsetappen) attackieren, lautet seine Devise. „Es ist meine erste dreiwöchige Rundfahrt, mal schauen, wie das mein Körper verkraftet“, sagte der 23-Jährige.

Sprinter Schorn muss auf einer den wenigen Flachetappen sein Glück versuchen. Der 24-Jährige aus dem Wildcard-Team NetApp hat im Vorjahr beim Giro bereits Grand-Tour-Erfahrung gesammelt und mit einem siebenten Etappenplatz gleich ein sehr gutes Ergebnis abgeliefert.

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