Handball-Teamchef Müller verpasst coronabedingt Abreise zur WM

Handball-Teamchef Müller verpasst coronabedingt Abreise zur WM
Der Damen-Teamchef wurde vor der WM positiv getestet, für ihn springt sein Bruder Helfried Müller ein.

Österreichs Frauen-Nationalteam musste Dienstagvormittag ohne Teamchef Herbert Müller nach Spanien zur WM abreisen. Der Teamtrainer wurde bei einem Routinetest positiv auf Covid-19 getestet. Zudem gibt es mit Co-Trainer Erwin Gierlinger sowie der 19-jährigen Katarina Pandza zwei weitere Verdachtsfälle, die sich umgehend in freiwillige Quarantäne begeben haben.  Neben Müller sind davon dessen Co-Trainer Erwin Gierlinger und Legionärin Katarina Pandza betroffen. Als Trainer springt vorläufig Juniorinnen-Teamtrainer Helfried Müller ein, der Mittwochvormittag zum Team stoßen wird. Die gesamte Delegation, exklusive Müller, Gierlinger und Pandza, wurde heute Vormittag nochmals negativ getestet. Auch bei Ankunft im Team-Hotel in Torrevieja fielen sämtliche Tests negativ aus. 

Unerklärlich

Generalsekretär Bernd Rabenseifner kann sich die Infektion nicht erklären:   „Seit Wochen haben wir versucht, die sicherste Umgebung für die Mannschaft zu schaffen. Dass trotz PCR-Tests vor Anreise, Bubble-Konzept, 100% Impfquote und mehreren zusätzlichen Covid-Tests der gesamten Delegation, am Ende der WM-Vorbereitung positive Test-Ergebnisse auftreten, ist wirklich bitter."

Müller weise - als derzeit einziger des Trios - mittlerweile Symptome auf. „Ob sich Herbert Müller rasch von der Infektion erholen kann und zu einem späteren Zeitpunkt zur WM nachreisen kann, bleibt abzuwarten“, teilte der Verband mit. Er stehe in ständigem Austausch mit Müller, erklärte Sportdirektor Patrick Fölser. „Alle im Team haben lange auf dieses Turnier hingearbeitet und so liegt es in unser aller Verantwortung, jetzt unbeirrt weiter alles zu investieren, um unsere Ziele zu erreichen.“ Helfried Müller kenne die Spielerinnen und das System sehr gut. Fölser: „Das Team ist dazu zu 100 Prozent bereit“.

Lösbare Aufgabe

Noch Stunden zuvor wollte der Langzeit-Teamchef, schon bei Österreichs bisher letztem Großereignis, der WM 2009, im Amt, keinen Druck auf sein Team aufbauen: „In dieser Gruppe kann alles passieren“, sagte Herbert Müller. Das liegt weniger am Gruppe-H-Favoriten, Titelkandidaten und Gastgeber Spanien (6. Dezember), sondern vor allem Auftaktgegner China (Donnerstag, 18.00 Uhr/live ORF eins), sowie am weiteren Kontrahenten Argentinien (Samstag). Gerade mit den Chinesinnen wartet die „große Unbekannte“, wie Müller bestätigte. Bedenkt man den Modus, bei dem sich die Top drei jeder der acht Vierergruppen für die Hauptrunde qualifizieren, klingt die Aufgabe für Rot-Weiß-Rot lösbar.

Kommentare