Handball-EM: Frankreich ist Europameister, Weber im All-Star-Team
Europas Handball-Könige kommen erstmals seit zehn Jahren wieder aus Frankreich. Der Olympiasieger setzte sich nach einer Nervenschlacht im EM-Finale am Sonntag gegen Weltmeister Dänemark mit 33:31 (27:27, 14:14) nach Verlängerung durch und machte den vierten Triumph bei dem Kontinentalwettbewerb nach 2006, 2010 und 2014 perfekt. Bronze ging vor 19.750 Zuschauern in Köln an Titelverteidiger Schweden, der beim 34:31 die deutschen Träume vom ersten Edelmetall bei einem großen Turnier seit Olympia-Bronze 2016 beendete.
Bester Werfer für die Équipe Tricolore, die nun auch im Sommer Top-Favorit auf die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen im eigenen Land ist, war Ludovic Fabregas mit acht Treffern. Bei den Skandinaviern, die von Königin Mary unterstützt wurden, war Mikkel Hansen mit neun Toren am erfolgreichsten. Im Halbfinale hatten die Nordeuropäer gegen Deutschland gewonnen.
Österreichs EM-Star Robert Weber wurde geehrt
Einen weiteren Erfolg gab es für das so erfolgreiche österreichische Team am letzten Tag der EM. Routinier Robert Weber schaffte es ins All-Star-Team des Turniers. Der 38-jährige Flügelspieler erhielt gegen Ende seiner Karriere, in der er unter anderem Torschützenkönig der deutschen Bundesliga war (2014/15), noch einmal eine prestigeträchtige persönliche Auszeichnung.
Der gebürtige Vorarlberger erzielte in sieben EM-Spielen 33 Tore – die zweitmeisten Österreichs nach Kapitän Mykola Bilyk (41). Als bester Tormann wurde der Deutsche Andreas Wolff ausgezeichnet, auch Österreichs Constantin Möstl war nominiert.
Deutschland war am Ende nicht gut genug, um die ganz großen Nationen zu schlagen und eine Medaille zu holen. Getröstet wurden die Spieler von Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und den 20.000 Zuschauern in der Lanxess-Arena.
Deutschland verpasste damit auch das direkte Olympia-Ticket und muss in die Qualifikation gehen – dort trifft man abermals auf Österreich. Die weiteren Gegner sind Kroatien und Algerien. In der Gruppe muss man zumindest Zweiter werden.
Deutschland wartet weiter auf die erste Medaille bei einem großen Turnier seit Olympia-Bronze 2016 in Rio de Janeiro. Bei der WM 2019 hatte das DHB-Team das Spiel um Platz drei ebenfalls verloren.
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