Ryder Cup 2025: Wenn Trumps Tonfall den Golfsport vergiftet

2025 Ryder Cup golf tournament - Day 2 competition
Beleidigungen statt Fairness: Beim Ryder Cup 2025 in Bethpage drohte amerikanische Pöbelkultur den Sportsgeist zu verdrängen.
Karoline Krause-Sandner

Karoline Krause-Sandner

Den Ryder Cup gibt es seit bald 100 Jahren. Seit 1927 ist das Aufeinandertreffen immer mehr als Golf: Er ist ein Schaufenster für Sportsgeist, Rivalität und Respekt. Doch was heuer im Bethpage State Park passiert ist, hatte mit Tradition nur noch wenig zu tun.

  • Schmähgesänge
  • „F*** you, Rory“, ausgesprochen vom offiziellen Stadionsprecher
  • Fans, die mitten im Schwung Spieler beleidigen
  • Ein Golfprofi, der den Fans den Mittelfinger zeigt

Das alles war vielleicht kein Zufall, sondern das importierte Gift einer neuen amerikanischen Kultur.

Liegt die Schuld bei Donald Trump?

US-Präsident Donald Trump hat über Jahre vorgemacht, dass Pöbelei und persönliche Herabwürdigung nicht Tabubruch, sondern Stilmittel sind. Und genau dieser Tonfall hat nun sogar den altehrwürdigen Ryder Cup erreicht. Statt enthusiastischer Anfeuerung gab es teils Aggression und Herabwürdigung, statt sportlicher Rivalität offene Feindseligkeit.

Wenn Rory McIlroy oder Shane Lowry am Ende selbst den Mittelfinger zeigen oder Fans anschreien, ist das keine Entgleisung, sondern Symptom: Irgendwann reißt selbst Profis der Geduldsfaden. Wer ständig beleidigt wird, reagiert. 

Dass es so weit gekommen ist, ist eine Bankrotterklärung für die Organisatoren.

Der Ryder Cup sollte das Beste des Golfsports zeigen. In diesem Jahr zeigte er das Schlechteste der neuen amerikanischen Kultur. Und wenn sogar in so einem Etablissement Pöbler nicht konsequent vor die Tür gesetzt werden, droht dieser Wettbewerb seine Seele zu verlieren.

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