Glaubwürdigkeit der NADA steht am Spiel
Er war ordentlich beschädigt worden, der Ruf der Herren, die in der Rechtskommission der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) sitzen. Beschädigt durch ein Tonband, dass der zu sechs Jahren Sperre verurteilte Ex-Langläufer Christian Hoffmann im Zuge seiner Verhandlung am 5. Dezember 2011 aufgenommen hatte. Also sah man sich gezwungen zu beschwichtigen.
"Ich stehe dazu, dass ich ein Mann bin und ich stehe auch dazu, dass mir Lindsey Vonn gefällt", sagte Dr. Gernot Schaar, der Vorsitzende der Rechtskommission.
Wie das Tonband belegt, war am 5. Dezember nicht nur Hoffmann, sondern auch niveaulose Witze über Doping in Zusammenhang mit Sexualpraktiken und der Ski-Schönheit Vonn Gesprächsthema der honorigen Herrenrunde.
Doch für Schaar sei es ganz normal, dass in Beratungspausen zur Auflockerung über andere Dinge geredet würde. "Wie authentisch dieses Tonband ist, wird ein Strafverfahren ergeben", betonte Schaar und kündigte rechtliche Schritte gegen den Langlauf-Olympiasieger an.
Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass der Fall Folgen hat für die Rechtskommission. Sportminister Darabos ordnete eine umfassende Aufklärung an. "Unabhängig von der Frage, ob die Aufzeichnung rechtmäßig zustande gekommen ist, besteht dringendes Interesse an einer lückenlosen Aufklärung. Das ist eine Frage der Glaubwürdigkeit der NADA."
Überprüft soll auch werden, ob eine Teilnahme von NADA-Geschäftsführer Schwab an einer Sitzung der Rechtskommission zulässig ist. Schwab ist auf dem Tonband zu hören. "Ich rechne mit eurer Konsequenz." Dass er ein saftiges Urteil für Hoffmann eingefordert hatte, bestreitet Schwab.
Kommentare