Kampf um eine heile Radsport-Welt
Die Herren von der Müllabfuhr in Neapel haben bis zum Sonnenaufgang gearbeitet. Die Bilder, die vom Giro um die Welt getragen werden, zeigen eine saubere Stadt. Ein sauberes Italien, einen sauberen Radsport. Einer Tourismuswerbung aus der Helikopterperspektive glichen die TV-Aufnahmen vom Zeitfahren auf Ischia. Fast unbezahlbar ist der Werbewert, der von solchen Bildern ausgeht.
Ein Bild, das keinesfalls durch ein Thema zerstört werden darf: Doping.
Und Doping-Geschichten sind negative Geschichten. Auch in seiner vor kurzem erschienenen Biografie „Meine Zeit“ (Covadonga Verlag) streift er das Thema nur, das den Radsport an den Rande des Abgrunds geführt hat.
Sünder & Kämpfer
Doch nicht alle Fahrer und Betreuer haben eine makellose Vergangenheit. So heißt etwa der Chef des Teams Astana Alexander Winokurow. Der 39-jährige Kasache wurde jahrelang des Dopings bezichtigt und 2007 des Fremd(!)blut-Dopings überführt. Ebenso gedopt haben Team-Manager Fofonow (Kas) und der sportliche Leiter Štangelj (Slo).
Und doch gibt es jene, die aktiv und aufrichtig dazu beitragen wollen, die Vergangenheit aufzuarbeiten. Allen voran der ehemalige Doper und heute glaubwürdige Anti-Doping-Aktivist David Millar (36). Der Schotte war entsetzt über das milde Urteil im Fall Fuentes (ein Jahr auf Bewährung) und die geplante Vernichtung der Blutbeutel, wodurch ehemalige Doper (auch aus anderen Sportarten) nicht mehr überführt werden können. Millar: „Ich weiß, dass die spanische Anti-Doping-Agentur und die WADA gegen das Urteil sind.“
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