Sturm ist als Nr. 2 abgesichert (siehe Grafik unten), um Platz 3 kämpfen die Austria und der LASK. Auch Salzburg (11.845 im Schnitt) wird über 10.000 Fans pro Heimspiel bleiben.
Danach folgt das große Loch. Platz 6 mit 5.488 Fans ist im kleinen Altach aller Ehren wert.
Klagenfurt (4.336) könnte aufgrund der Stadiongröße und der Erfolge allerdings viel besser abschneiden.
Red-Bull-Rückfall
Nach dem Einstieg von Red Bull konnte Salzburg sogar Rapid von Platz 1 verdrängen (2006 und 2007). Ein Top-3-Platz war aufgrund der Erfolge garantiert. Damit ist diese Saison Schluss: Erstmals seit der Klubübernahme ist Salzburg nur Fünfter. Neben der Austria zog auch der im neuen Stadion stark zulegende LASK vorbei.
Sollte vielleicht die Selbstbeschränkung in der Red-Bull-Arena bei Bundesligaspielen mit dem großteils gesperrten Oberrang doch überdacht werden?
Rekordsaison
8.002 Fans haben bislang pro Partie zugesehen. Das ist ein starkes Plus zur Vorsaison (7.532), als es nach drei Jahren Corona-Pandemie erstmals keine Zuschauerbeschränkungen mehr gab.
Rund um die Heim-EM 2008 war in Österreich die Fußball-Euphorie ausgebrochen, verstärkt durch den bislang letzten Titel von Rapid.
Die beiden Rekordsaisonen 2007/’08 (9.284) und 2008/’09 (9.024) werden heuer wohl nicht überboten. Aber der Schnitt wird durch die traditionell stark besuchte Meistergruppe noch steigen und die Rekordzahl an Fans (2007/’08: 1,67 Millionen) könnte überboten werden, weil seit der Ligareform 2018 insgesamt zwölf Spiele mehr ausgetragen werden.
Violette Werbung
Wirft man einen Blick auf die Abo-Kosten, dann lässt sich gut herauslesen, wie die Austria in die Top-3 des Zuschauerrankings aufgestiegen ist, obwohl es sportlich zäh bleibt. Abos im Normalpreis (also für Nicht-Mitglieder, ohne Ermäßigungen) kosten nur 129 bis 429 Euro. Und noch besser: Kinder zahlen für eine gesamte Saison nur 29 bis 49 Euro. Damit ist auch der Familienbesuch für viele leistbar.
Andere Klubs legen Familien-Abonnements auf. Bei Rapid kostet ein solches zumindest 499 Euro, beim LASK 449, bei Salzburg 556.
Eine interessante Lösung bietet Sturm Graz: In zwei Sektoren sind Tageskarten für Kinder kostenlos zu haben.
International hinten
Dem Plus zum Trotz: Österreichs Schnitt von 8.002 wirkt besser, als er im internationalen Vergleich mit ähnlichen Ligen ist. Egal, ob Schweiz (10.924), Belgien (10.872), Schweden (10.031) oder Dänemark (9.928) – sie alle liegen um mehr als 20 Prozent über dem Bundesliga-Schnitt.
Besonders beeindruckend ist die Entwicklung der skandinavischen Top-Klubs: FC Kopenhagen hat einen Schnitt von 26.222, Bröndby 21.190, AIK Stockholm 25.740, Hammarby 22.543. Aber auch in der Schweiz liegen Bern mit 27.988 und Basel mit 22.088 Fans weit vor Österreichs Nr. 1 Rapid.
Zurück liegt Ungarn, trotz Orbans Infrastruktur-Offensive: Im Schnitt kommt die ungarische Liga auf nur 3.975 Zuschauer. In Tschechien sind es auch nur 6.399.
Kommentare