Zum Jahrestag ist Rapid-Krise zurück
Die Situation ist neu für Rapid: Noch nie seit dem Einstieg von Red Bull in Salzburg sind die Hütteldorfer im Hanappi-Stadion gegen den Liga-Krösus als so klarer Außenseiter eingelaufen. Form, Kaderstärke, Selbstvertrauen, Stimmung – vor dem Duell Rekordmeister gegen Meister spricht alles für den zuletzt starken Tabellenführer.
Neu für den Liga-Schlager ist auch, dass es noch einige Hundert Karten gibt. Möglicherweise werden sogar einige Abo-Sitze leer bleiben. Voll versammeln wird sich hingegen der harte Kern der Fans, der gegen Leverkusen sein eigenes bemerkenswertes Fest feierte. Die angeschlagene Mannschaft wird heute unterstützt werden, geplant sind aber auch Proteste gegen Missstände im Verein.
Faktor Hofmann
Erst wenige Stunden vor dem Spiel wird Steffen Hofmann entscheiden, ob er nach seiner Augenprellung mit einer Schutzbrille einläuft. Dem verunsicherten Team wird wohl auch ein halb-fitter Kapitän zumindest moralisch helfen können.
Hofmann wurde wie alle beim Verein von der jäh hereingebrochenen Krise überrascht. Erst vor einer Woche hatte er im KURIER die Verantwortlichen aufgefordert, öffentlich noch klarer zu machen, dass der unter Schöttel eingeschlagene Weg stimmt. "Das Derby und Leverkusen waren das Gegenteil von meinen Worten. Aber jetzt ist nicht alles plötzlich falsch und es liegt auch nicht am Wollen", sagt Hofmann. "Das Problem liegt in den Köpfen."
Schöttel versammelte die Mannschaft nach den erschreckenden Auftritten am Samstag besonders lange um sich. Ein ausgedehntes Training, Video-Analyse und eine Ansprache sollen gegen Salzburg die Wende bringen.
Rückblick
Spannend ist ein Blick zurück um genau ein Jahr: Nach dem Cup-Aus gegen Ried am Nationalfeiertag 2011 gab es ebenfalls eine Krise. Die Umstände waren aber viel dramatischer: Damals hatte Rapid nach einem Saisondrittel 17 Punkte (jetzt 23), war 5. (jetzt 3.) und war im Cup schon ausgeschieden. Europacup-Auftritte gab es ohnehin nicht. Präsident Edlinger setzte wie jetzt auf Geduld und Besonnenheit.
Für Schöttel geht es auch darum, eine Serie zu verteidigen. Unter seiner Führung hat Rapid noch nie drei Pflichtspiele in Folge verloren. Im August 2011 gab es nach Pleiten gegen Sturm (0:1) und Austria (0:3) ein 0:0 in Salzburg. In der aktuellen Saison gab es vor dieser schwarzen Woche zwei Mal zwei Niederlagen am Stück. Es folgten jeweils im Europacup gegen Novi Sad und Saloniki dramatische Siege im Hanappi-Stadion.
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