Zu schlecht platziert: Keine Prämien für Rapid-Spieler
Am 8. Jänner 2019 beginnt Rapid mit der Vorbereitung auf das Fußball-Frühjahr. Bis dahin will Sportdirektor Fredy Bickel Verstärkungen präsentieren.
Solange die rechnerische Chance auf die Meistergruppe besteht, werden die Top sechs auch als offizielles Ziel angegeben. Intern wird freilich mit der Qualifikationsrunde gerechnet: Der Sprung in die obere Tabellenhälfte wäre bei sechs Punkten Rückstand in nur vier Runden ein sportliches Wunder für den Tabellenachten.
Absturz mit Auswirkung
Realität ist vielmehr, dass sich der Absturz der Hütteldorfer in der Bundesliga auch auf den Konten der Spieler auswirkt. Die Rapidler lernen gerade die Schattenseiten des erfolgsabhängigen Prämiensystems kennen: Seit Monaten werden nach Punktgewinnen in der Liga keine Prämien ausbezahlt, und wenn die Grünen tatsächlich an der neuen Qualifikationsrunde teilnehmen müssen, wird das auch bis Saisonende so bleiben.
Diesbezügliche KURIER-Recherchen wurden von Rapid bestätigt, im Detail wollen sich die Vereinsverantwortlichen zum Prämien-Stopp nicht äußern.
Belohnung für Erfolg
Was steckt dahinter?
Ex-Sportdirektor Andreas Müller hat die üblichen Prämien neben dem Fixgehalt stärker auf Erfolge abgestimmt.
Unter Nachfolger Bickel wurde das System in ähnlicher Form fortgeführt und die Variabilität verstärkt. Konkret bekommen die Spieler monatlich ihr Gehalt. Zusätzlich gibt es Prämien für Erfolge im Cup, im Europacup und sogenannte Punkteprämien. Jeder Zähler in der Meisterschaft ist eine im jeweiligen Vertrag festgeschriebene Summe wert.
Laut Insidern kann in Hütteldorf im Schnitt mit zumindest 1000 Euro brutto pro Spieler und Punkt gerechnet werden. Leistungsträger liegen meist darüber, Talente üblicherweise darunter. Zusätzlich gibt es Abstufungen je nach Einsatzzeit: Weniger Minuten auf dem Feld bringen weniger Geld.
Großer Unterschied
Ein Stammspieler könnte in einem für die Rapid-Ansprüche erfolgreichen (aber in dieser Saison unerreichten) Monat mit drei Siegen und einem Remis in insgesamt fünf Liga-Spielen mindestens 10.000 Euro brutto extra in der Monatsabrechnung ausgewiesen bekommen.
„Erfolg soll sich auch lohnen“, hieß es damals bei der Umstellung unter Müller. Was vermutlich weder die Spieler, noch die Vereinsverantwortlichen für möglich gehalten hätten, ist am 16. September passiert: Durch das 0:1 im Derby ist Rapid aus der oberen Tabellenhälfte gepurzelt und nicht wieder nach oben gerutscht.
Während die üppigen Europacup-Prämien natürlich für den Aufstieg in der Europa League und das Duell gegen Inter Mailand gelten, werden Liga-Prämien nur ausbezahlt, wenn Rapid in der Tabelle im Bereich der Europacup-Plätze liegt. Mit der Liga-Teilung nach Runde 22 wird diese Chance dahin sein.
Hintertür Play-off
Im Frühjahr geht’s höchstwahrscheinlich (nur) um die Ehre. Den Rapidlern drohen insgesamt acht Monate ohne Liga-Prämien. Dafür sollte die Motivation umso größer sein, über die Qualifikationsrunde das Play-off um den letzten Europacup-Platz Ende Mai zu erreichen: Das Ticket für die Europa League würde – auch wenn es über Umwege erreicht wird – mit einer Extrazahlung prämiert.
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