Ein gemeinsamer Vormittag mit dem Sohn entspannt. Zlatko Junuzovic, Routinier im Salzburger Team, genießt gerne die freie Zeit zwischen den Trainings mit seinem Spross Clemens, erzählt beim Mittagessen im Salzburger Europark von den Unternehmungen, die ihm so viel Kraft verleihen. Das Steak, Medium, mundet überdies, Junuzovic gönnt sich als Beilage Pommes. Die Ernährungsberater mögen dies einfach überlesen.
Und dann kommt mitten in der gemütlichen Plauderei die Sprache auf die bevorstehende Champions League, die am Dienstag mit dem Heimspiel gegen Genk (21 Uhr) startet. Das Gesicht von Junuzovic verändert sich schlagartig, breit ist das Grinsen, leuchtend sind die Augen. „Spät, aber doch wird dieser Traum für mich wahr.“
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Endlich schmerzfrei
Damals beispielsweise, als er noch bei Werder Bremen spielte, kämpfte er Jahr für Jahr gegen den Abstieg aus der Bundesliga, waren internationale Startplätze ähnlich weit weg wie Salzburg von der Konkurrenz in der heimischen Liga. Schlag’ nach beim 7:2 gegen Hartberg, der mehr als gelungenen Generalprobe für den Europacup.
Zudem plagten Junuzovic zu dieser Zeit in Bremen hartnäckig Schmerzen an der Achillessehne, vielleicht der Hauptgrund für seinen Rücktritt vom Nationalteam. „Die Ärzte bei Bremen haben mir damals geraten, die Belastungen zu reduzieren.“ Mit dem Wechsel zu Salzburg verabschiedeten sich aber Stück für Stück die chronischen Schmerzen. „Der medizinischen Abteilung in Salzburg ist das gelungen“, erzählt Junuzovic mit Anerkennung und großem Dank.
Er fühlt sich in Salzburg nicht nur pudelwohl, sondern auch topfit für die kommende große Aufgabe. „Drei Punkte wären enorm wichtig, wenn wir in dieser Gruppe etwas erreichen wollen“, gibt der noch 31-Jährige vor seinem Champions-League-Debüt zu. Neben dem mittlerweile schon bekannten Duell mit Napoli freut sich Fußball-Salzburg auf die Spiele gegen Titelverteidiger Liverpool. So auch Junuzovic. „Jetzt spiele ich nach Dortmund und Celtic Glasgow endlich auch gegen den dritten Klub, dessen Hymne ’You will never walk alone’ ist. Schon in Glasgow hat man eine Gänsehaut bekommen.“
Da ist wieder dieses Leuchten in den Augen von Zlatko Junuzovic. „Es haben sich so viele Leute gemeldet, ich hätte für das Heimspiel gegen Liverpool an die 100 Karten verteilen können.“
Reibungsloser Wechsel
Salzburg hat den Wechsel von Trainer Marco Rose zu Coach Jesse Marsch nahezu reibungslos absolviert, das Eingespielte und Antrainierte funktioniert auch in der neuen Saison klaglos wie sieben Siege in sieben Bundesligaspielen mit 34 (!) geschossenen Toren beweisen. Junuzovic weigert sich, Vergleiche zu ziehen, verrät nur soviel: „Rose ist sehr gut auf die Spieler eingegangen, hat klare Worte gefunden.“
Und der Neue? „Er sucht auch sehr intensiv das Gespräch mit den Spielern, möchte allen Spielern gegenüber seine Entscheidungen erklären.“
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