Wo bleibt das Geld für Pehlivan?

Rapid muss warten. Der Manipulationsskandal im türkischen Fußball wirft seinen Schatten auf Österreich.

Teamspieler Yasin Pehlivan wechselte bereits Ende Mai von Rapid zu Gaziantepspor, auf einen Teil der Ablösesumme von insgesamt einer Million Euro wird aber noch gewartet. "Wir müssen mit einer Zahlungsverspätung rechnen", bestätigt Rapid-Sportmanager Stefan Ebner im KURIER-Gespräch.

Gaziantepspor ist nicht der einzige türkische Klub mit Finanzproblemen. Den Hintergrund dafür liefert das harte Durchgreifen der Polizei wegen des Verdachts auf Spielbetrug. Am Montag wurden weitere 22 Funktionäre festgenommen, darunter der Vorstandschef von Europacup-Starter Trabzonspor. Mehrere Dutzend Fußball-Verantwortliche sitzen bereits in Untersuchungshaft. Etwa Aziz Yildirim, der reiche Präsident von Meister Fenerbahce.

Die UEFA will bis Freitag entscheiden, ob türkische Vereine vom Europacup ausgeschlossen werden.
Die Financiers der mit vielen Stars hochgerüsteten Liga reagieren entsetzt. Deshalb wurden von den Klubs bereits verplante Sponsorgelder noch nicht ausgezahlt. Der hoch dotierte TV-Vertrag könnte sogar annulliert werden.

"Es gibt derzeit keinen Kontakt zu Gaziantepspor, weil noch eine Zahlungsfrist läuft", sagt Ebner. Sollte der Zahlungsfluss endgültig versiegen, kann der Klub von UEFA und FIFA sanktioniert werden.

Zitterpartie

Die Turbulenzen könnten auch Pehlivan treffen: Obwohl am Donnerstag das Europa-League-Spiel in Minsk ansteht, fand sich der 22-Jährige am Dienstag noch nicht auf der UEFA-Liste der einsatzberechtigten Spieler. Der Mittelfeldspieler muss um sein Debüt für den neuen Klub bangen.

Besiktas Istanbul hat die Transfersummen für die Ex-Rapidler Veli Kavlak und Tanju Kayhan übrigens fristgerecht überwiesen.

In Hütteldorf freut sich Trainer Peter Schöttel über den neuen Tormann Jan Novota: "Wenn die medizinischen Tests passen, trainiert er ab Mittwoch mit."

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