Fährt Österreich zur WM? Wie sich in Zypern alles entscheiden kann
Am Meer auf Zypern bereiteten sich die ÖFB-Stars vor
„Wenn wir in diesen beiden Spielen nicht die Punkte holen, die wir brauchen, dann haben wir es auch nicht verdient, zur WM zu fahren.“
Nicolas Seiwald sagt, was Sache ist. Die Gelassenheit spricht ihm dabei ebenso aus dem Gesicht, wie das nötige Selbstvertrauen. Und Nicolas Seiwald strahlt damit auch all das aus, was dieser Tage auf Zypern bei all seinen Kollegen zu entnehmen ist.
Österreich, die Nummer 24 der FIFA-Weltrangliste, sollte am Samstag in Limassol (18 Uhr/live ORF1) gegen Zypern, den 125. ebendieser Wertung, einen Sieg einfahren, um den entscheidenden Schritt in Richtung WM-Teilnahme zu gehen. Und wenngleich jeder der knapp neun Millionen Teamchefs im Land ebendiesen Sieg erwartet, so liegt doch ein Hauch von Zweifel in der Luft. Wieso dem so ist und was es vor dem Duell mit den Mannen von der Insel noch zu wissen gilt.
- Kann Zypern, das sich noch nie für eine Endrunde qualifiziert hat, zum Stolperstein werden?
Wenn nicht für die Österreicher, dann waren es die Zyprioten am Ende vielleicht für die Gegner des ÖFB-Teams. Weder Bosnien, noch Rumänien konnten hier gewinnen. Wie eng es werden kann, zeigte Österreichs Hinspiel in Linz, bei dem ein schmeichelhafter Elfmeterpfiff zum 1:0-Erfolg des ÖFB-Teams führte. Marcel Sabitzer glaubt, dass genau jene Erfahrungen aus dem ersten Duell hilfreich sein können. „Sie waren sehr aggressiv gegen den Ball. Davon haben wir uns damals überraschen lassen.“
- Sind die Österreicher nervös oder verunsichert?
Äußerlich kein bisschen. „Ich spüre kein besonderes Kribbeln, nur Vorfreude“, sagt Sabitzer, der die Ausgangslage positiv hervorstreicht. „In den letzten WM-Qualifikationen sind wir immer hinterher gelaufen. Diesmal ist es so, dass wir sehr nah dran sind, deshalb ist es greifbarer.“ Auch Ralf Rangnick ist gelassen: „Ich war als Trainer oft in solchen Situationen. Jeder weiß um die Bedeutung des Spiels und wir müssen niemanden darauf hinweisen, dass wir müssen, müssen, müssen.“
- Was für ein Spiel ist zu erwarten?
Zypern hat nichts zu verlieren und kann in jedem Zweikampf und in jeder Situation „all in“ gehen. Von der Aggressivität wird man sich kein zweites Mal überraschen lassen. Allerdings wird es darauf ankommen, bessere Lösungen im Ballbesitz zu finden, als in fast allen Spielen der letzten Monate. Nicht zu erwarten ist ein Gegner, der nur den eigenen Strafraum verteidigt. In allen bisherigen Heimspielen sind die Zyprioten deutlich offensiver aufgetreten, als in der Fremde. Bei den beiden 2:2-Remis gegen Bosnien-Herzegowina und Rumänien hatte man jeweils sogar mehr Ballbesitz als der Gegner und schließlich auch mehr Torschüsse zu verzeichnen. „Das ist eine Mannschaft, die was kann, wenn man ihr Platz lässt“, sagt Nicolas Seiwald.
Mit dieser Aufstellung könnte Österreich in Zypern spielen
- Wer wird auf dem Platz zu sehen sein?
David Alaba und Philipp Mwene fehlen gesperrt. Alle anderen Spieler sind fit und bereit. „Die Aufstellung ist seit Mittwoch klar“, sagt Ralf Rangnick. Seit Donnerstag lässt er die Elf bereits gemeinsam trainieren. Während sich bei der EM 2024 Mwene und Alexander Prass links hinten abgewechselt haben, ist der Hoffenheim-Legionär nun nicht mehr der logische Ersatz für den Mainzer. Vielleicht auch, weil sich Prass zuletzt beim späten Gegentor in Rumänien schlecht angestellt hat und wohl auch, weil Konrad Laimer bei den Bayern gezeigt hat, dass er auch links verteidigen kann. Fürs Zentrum ist Xaver Schlager einsatzfähig. Im Sturm gibt es keinen Grund, Marko Arnautovic für das Spiel am Dienstag in Wien gegen Bosnien zu schonen.
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