0:1 in Minute 95: Österreich vergibt in Rumänien den ersten Matchball

Michael Gregoritsch (links)
Das ÖFB-Team kassierte mit dem letzten Angriff der Rumänen das 0:1. Es war nach fünf Siegen die erste Niederlage in der WM-Qualifikation.

Österreich wollte in Bukarest den entscheidenden Schritt zur WM 2026 machen, doch der erhoffte Sieg wurde nicht Realität. Die Rangnick-Elf musste sich gegen Rumänien mit 0:1 geschlagen geben, weshalb die Entscheidung über das WM-Ticket in den verbleibenden November-Spielen auf Zypern und daheim gegen Bosnien-Herzegowina fallen muss.  

Ralf Rangnick schickte in seinem 40. Länderspiel als ÖFB-Teamchef die zu erwartende Startelf auf das Feld von Bukarest, Marko Arnautovic nahm auf der Bank Platz und blieb auch dort, Christoph Baumgartner hatte sich rechtzeitig fit gemeldet und agierte hinter der Solospitze Michael Gregoritsch.

Umkämpft

Von Beginn an ging es munter zur Sache, weil die Rumänen um ihre winzige Chance auf eine  WM-Teilnahme wussten und einen Sieg benötigten. Nach wenigen Minuten kamen sie der Führung nahe, als Mihaila mit einem Seitfallzieher das Tor nur knapp verpasste. Sofort waren die Fans zur Stelle und sorgten in der nicht ausverkauften National Arena für eine ausgezeichnete Stimmung. Die Rumänen setzten von Beginn an auf Umschaltmomente, Österreich musste intensiv gegen die Körperlichkeit des Gegners ankämpfen. Ein Schuss von Hagi wurde im letzten Moment geblockt.

Österreich kam, gewollt oder ungewollt, nicht wie gewohnt ins Pressing und brauchte rund 20 Minuten, um sich zur sortieren und das Geschehen halbwegs zu beruhigen. Das gelang aber nur ansatzweise, weil man einerseits Aktionen nicht sauber genug vortrug, andererseits sich mit Ballverlusten in Bedrängnis brachte. 

Die Rumänen gingen teilweise rustikal zu Werke, leisteten sich im Spielaufbau, aber auch einige leichte Fehler. So entwickelte sich ein intensives und umkämpftes   Spiel auf Augenhöhe, in dem Torchancen auf beiden Seiten noch Mangelware waren. Den ersten Torschuss verbuchte Österreich nach 36 Minuten, als Gregoritsch den Ball eroberte, Schmid aber deutlich übers Tor zielte. Auf der anderen Seite blockte Alaba mit einem Rutscher einen Schuss von Birligea in letzter Sekunde.

Gute Chance

Drei Minuten nach dem Wechsel hatte Österreich die bislang beste Möglichkeit, einen guten Schuss von Sabitzer entschärfte Torhüter Radu gekonnt, der wenig später auch vor Laimer rettete. Nach einem Abspielfehler von Seiwald kamen die Rumänen zu einer guten Möglichkeit, der Drehschuss von Mihaila klatschte an die Stange (60.). Die Partie wurde von beiden Seiten nun mit offenen Visieren begangen. Alaba ermahnte seine Kollegen, wieder energischer aufzutreten. Rangnick reagierte, Prass ersetzte Mwene, Grillitsch den glücklosen Baumgartner, Laimer rückte weiter nach vorne.  

Ein Grillitsch-Fehler ermöglichte Ratju eine gute Chance, aber seinen platzierten Schuss fischte Goalie Schlager aus dem Eck (69.). Für kurze Unterhaltung sorgte danach ein Flitzer, es brauchte gleich fünf Ordner, um ihn einzufangen.

Nur ein Genieblitz 

Welcher Mannschaft würde im Finish noch etwas Entscheidendes gelingen, wo blieb der Blitz eines Genies?

Rangnick schickte Florucz und Schöpf ins Geschehen, aber die 1.200 mitgereisten österreichischen Fans warteten vergeblich auf weitere Chancen und das erlösende Tor. Dafür hatten die Rumänen spät umso mehr zu jubeln, als der eingewechselte Ghita in der Nachspielzeit das 1:0 per Kopf erzielte. Die Rumänen bejubelten, dass sie die WM-Chance gewahrt haben, Österreich muss im November nachlegen.

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