Dicke Luft auf der grünen Insel
Wenige Stunden vor Anpfiff des großen Spiels war die Stimmung in Dublin spürbar angespannt. Die Innenstadt füllte sich mit sportbegeisterten Iren, die sich Trikots in den Farben ihres Teams angezogen hatten und dazu Fahnen schwenkten. Alle hofften auf den Sieg ihrer Mannschaft – beim Finale der nationalen Hurling-Meisterschaft Sonntagnachmittag. Der populäre Mannschaftssport keltischen Ursprungs war am Wochenende in Irland viel mehr Thema als das WM-Qualifikationsspiel am Dienstag gegen Österreich.
Nach der 1:2-Heimniederlage des irischen Nationalteams gegen Schweden am Freitag sind die Chancen der „Boys in Green“, sich für die WM zu qualifizieren, klein. Die Stimmung unter den Fans ist schlecht. „Mir ist es egal, ob Irland oder Österreich gewinnt“, gibt sich Rob Ryan resignativ. Um ehrlich zu sein, will ich, dass Irland verliert, damit wir den Trap endlich los werden.“
Umstritten
Mary Ellis gefällt das Gemurre über Giovanni Trapattoni nicht: „Er ist unser Coach, wir sollten ihm vertrauen. Seien wir doch nicht immer so negativ!“
Außenseiter
Walshs Landsleute rechnen laut Irlands Buchmachern großteils ebenfalls mit einer Niederlage ihres Teams. Bei einem Sieg Österreichs (Wettquote 10:11) würde man etwa bei „Paddy Power“ weniger ausgezahlt bekommen als bei einem Sieg Irlands (Wettquote 3:1).
Vor dem drittletzten Spieltag der Qualifikation für die WM 2014 können lediglich Iran, Südkorea, Japan, Australien und der Gastgeber fix für Brasilien planen. Am Dienstag steigen in der Europa-Quali 23 Spiele, die vier weitere Starter bringen könnten. Aber nur Italien würde es mit einem Sieg gegen Tschechien aus eigener Kraft schaffen.
In der Gruppe C wäre es gut für Österreich und Deutschland, wenn Schweden in Kasachstan nicht gewinnen würde. Somit hätte die Mannschaft von Marcel Koller unabhängig vom Ausgang der Irland-Partie noch theoretische Chancen auf die Endrunde – und die Deutschen wären mit dem erwarteten Pflichtsieg auf den Färöern vorzeitig als Gruppenerster qualifiziert.
Die Niederländer wollen sich vier Tage nach dem peinlichen 2:2 in Estland mit einem Sieg beim nächsten Fußballzwerg Andorra rehabilitieren. Bei einem Punktverlust von Verfolger Rumänien gegen die Türkei wäre auch die WM-Fahrkarte fix.
Komplizierter wird die vorzeitige Qualifikation für die Schweiz nach dem 4:4 gegen Island in der ausgeglichenen Gruppe E.
Herzog gut unterwegs
Gut unterwegs sind die USA mit Teamchef Jürgen Klinsmann und Assistent Andreas Herzog in der CONCACAF-Gruppe . „Wir brauchen noch vier Punkte aus drei Spielen, um uns sicher zu qualifizieren – und diese Punkte werden wir auch holen“, kündigt Klinsmann vor der Partie der USA gegen die schwächelnden Mexikaner an.
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