Quali-Gegner Wales: Graue Mäuse rund um Bale

Im walisischen Team gibt es mit Gareth Bale nur einen richtigen Topstar.
Aus dem Kollektiv sticht nur der Superstar hervor. Ungeliebter Auswärtsdress in Wien.

Chris Coleman ist das Synonym dieser mehrheitlichen No-name-Truppe aus Wales. Kein Ian Rush, kein Ryan Giggs, kein Mark Hughes – keine Größe des walisischen Fußballs ist der Teamchef. Sondern Coleman, der mit 16 seinen ersten Profivertrag unterschrieben hat, bei Manchester City aber nur ein Jahr blieb. Danach kickte er bei Swansea, Crystal Palace, Blackburn und Fulham. Coleman war ein Fall für eingefleischte Kenner des Fußballs auf der Insel.

Quali-Gegner Wales: Graue Mäuse rund um Bale
Football Soccer Britain - Wales Training - The Vale Resort, Hensol, Vale of Glamorgan, Wales - 5/10/16 Wales manager Chris Coleman during training Action Images via Reuters / Andrew Couldridge Livepic EDITORIAL USE ONLY.
Als Trainer werkte der 46-Jährige bei Fulham, Real Sociedad, bei Zweitligist Coventry und in Larisa. Als Teamchef trat er 2012 die Nachfolge von Gary Speed an, der sich Ende 2011 das Leben genommen hatte.

Im Team spielte Coleman in zehn Jahren 32 Mal. Das erste davon absolvierte er 1992 im Praterstadion (das hieß damals noch so, weil Ernst Happel noch lebte und auf der Teamchefbank saß), als er nach der Pause aufs Feld kam und das Tor zum 1:1-Endstand erzielte.

Ramsey ist verletzt

Im Team gibt es mit Gareth Bale nur einen richtigen Topstar. Aaron Ramsey ist im Star-Ranking auf Rang zwei, der Arsenal-Spieler fehlt aber verletzt. In Wien werden die Waliser als graue Mäuse auftreten, weil Österreich in Rot spielt. Der Auswärtsdress ist seit kurzem grau und bringt kein Glück, alle drei Partien darin wurden verloren. "Niemand von uns will die grauen Shirts tragen. Um ehrlich zu sein, ich wäre glücklich, wenn ich sie nie wieder sehen müsste", gestand Coleman.

Von den 23 Spielern im Kader spielen nur zwei nicht im englischen Liga-Fußball. Gareth Bale ist bei Real Madrid. Owain Fôn Williams steht im Tor von Schottlands Oberhausklub Inverness.

Zehn Spieler kicken im englischen Oberhaus. Joe Allen spielte letzte Saison für Liverpool, wechselte im Sommer zu Stoke. Inspiriert von seiner Frau Lacey, einer Tierschützerin, kümmert er sich leidenschaftlich um Hühner.

Tankwart ist Kapitän

Ashley Williams war mit 16 Jahren aus der Akamdemie geworfen worden, arbeitete neben dem Fußball als Tankwart und Kellner. Jetzt ist der Everton-Spieler unumstrittener Kapitän des Teams – und nicht Superstar Bale.

Andy King wurde im Sommer mit Christian Fuchs und Leicester englischer Meister.

Quali-Gegner Wales: Graue Mäuse rund um Bale
Football Soccer - Euro 2016 - Wales Training - COSEC Stadium, Dinard, Lyon - France - 5/7/16 Wales' Aaron Ramsey, Gareth Bale and Joe Ledley during training REUTERS/Stephane Mahe Livepic
Joe Ledley fällt nicht nur mit seiner kompromisslosen Spielweise auf. Der Mittelfeldspieler von Crystal Palace trägt einen imposanten Bart. Eine Wahl der "Beard Liberation Front" gewann er mit 60 Prozent der Stimmen.
Quali-Gegner Wales: Graue Mäuse rund um Bale
Wales' defender Ashley Williams reacts at the end of the Euro 2016 semi-final football match between Portugal and Wales at the Parc Olympique Lyonnais stadium in Décines-Charpieu, near Lyon, on July 6, 2016. / AFP PHOTO / PAUL ELLIS
Hal Robson-Kanu machte Schlagzeilen, weil er als Arbeitsloser bei der EM Tore erzielte. Nach der EM unterschrieb er bei West Bromwich.

Auch Wayne Hennessey (Ersatztormmann bei Crystal Palace), Ben Davies (Tottenham), James Collins (West Ham), Neil Taylor (Swansea), und Sam Vokes (Burnley) spielen in der Premier League.

In der zweithöchsten englischen Liga spielen zehn Waliser: Ersatztormann Adam Davies, Tom Bradshaw (beide Barnsley), Chris Gunter (Reading), Emyr Huws (Cardiff), James Chester (Aston Villa), Tom Lawrence (Ipswich), Dave Edwards (Wolverhampton), Shaun MacDonald (Wigan), David Cotterill (Birmingham City), Paul Dummett (Newcastle).

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