Alaba jedenfalls führt wie im Vorjahr eine stolze Zahl von 32 österreichischen Legionären an. Rot-weiß-rot stellt mehr Gastarbeiter in der Liga als jedes andere Land. Es folgen 28 Franzosen, 22 Niederländer und 17 Schweizer.
Jedenfalls zu Beginn ist am Freitag in München nur einer der 32 ÖFB-Kicker zu sehen. Denn bei den Gästen sind Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf im Moment ebenso nicht erste Wahl wie der dritte Torhüter Michael Langer.
Stürmer Burgstaller wurde trotz Vertrag bis 2022 ein Wechsel nahegelegt. Schöpf ist, nachdem er sich im Trainingslager der Schalker in Tirol mit dem Coronavirus infiziert haben dürfte und einige Zeit isoliert war (der Fall wurde nie bestätigt, Anm.), zumindest seit einiger Zeit wieder im Mannschaftstraining.
Die Bayern starten ohne Vorbereitung. Mit dem vollen Kader wird erst seit einer Woche trainiert. Dazu wurde am Freitag der Abgang von Regisseur Thiago nach Liverpool perfekt. Alles andere als der 55. Bayern-Sieg (bei zugleich 18 Niederlagen) gegen Schalke in der Liga-Historie wäre aber eine Sensation. Ebenso wie ein Verpassen des neunten Meistertitels in Folge.
Wenig überraschend gilt erneut Dortmund als erster Verfolger. Der BVB ist neben Hertha BSC einer von zwei Klubs, die nicht zumindest einen österreichischen Spieler in ihrem Profikader haben. Zum Kreis der Spitzenklubs zählt erneut Leipzig mit dem österreichischen Kapitän Marcel Sabitzer. Wie der Steirer wird auch Konrad Laimer beim Red-Bull-Klub zum Stamm gehören. Aber nicht vor Mitte Oktober. Der Salzburger laboriert an Knieproblemen.
Sechs Klubs setzen gleich auf drei ÖFB-Kicker. Einer davon ist Borussia Mönchengladbach. Seit einem Jahr ist Stefan Lainer dort bereits Stammkraft. Diesen Sommer holte Ex-Salzburg-Trainer Marco Rose zwei weitere Ex-Salzburger zum Traditionsklub. Valentino Lazaro kam von Inter Mailand und Hannes Wolf aus Leipzig. Während Lazaro mit einem Muskelbündelriss noch länger fehlen wird, kann man mit Wolf schon am Samstag im Topspiel der ersten Runde in der Startelf rechnen. Der 21-Jährige dürfte im 4-2-3-1 am rechten Flügel vor Landsmann Lainer spielen und schon bald fix von den Gladbachern verpflichtet werden. Sofern er 15 Pflichtspiele absolviert hat, wird der um 1,5 Millionen Euro ausgeliehene Grazer um neun weitere Millionen fix von RB Leipzig verpflichtet. Sein erstes Pflichtspiel hat er bereits vorige Woche in der ersten Cuprunde bestritten.
Eine lange Tradition haben die Österreicher bei Werder Bremen. Auch kommende Saison. Die interessanteste Personalie dabei ist Romano Schmid. Der 20-Jährige wechselte im Jänner 2019 von Salzburg zu den Norddeutschen und war zuletzt eineinhalb Jahre an den WAC verliehen, um auf möglichst hohem Niveau zu reifen. Der zentrale Mittelfeldspieler überzeugte bei den Kärntnern in der Bundesliga und Europa League und hinterließ nun in der Vorbereitung in Bremen einen ebenso guten Eindruck. Indes wurde Österreichs U-21-Teamkapitän Marco Friedl endgültig vom Außen- zum Innenverteidiger umfunktioniert. Der Tiroler aus dem Bayern-Nachwuchs hat den Vorteil, dass er Linksfuß ist.
Und dann gibt es in Bremen noch Martin Harnik. Der Ex-Teamspieler kehrte nach Ende seiner Leihe diesen Sommer von Zweitligist HSV zurück. Ein Jahr steht er noch in Bremen unter Vertrag. Und dieser ist sehr gut dotiert. Während monatlich eine stolze Summe auf das Konto des vom Klub freigestellten 33-Jährigen fließt, hält sich dieser in Hamburg bei einem Amateurverein fit, bis sich ein neuer Arbeitgeber für ihn findet. Im Trikot der Bremer wird man ihn nicht mehr sehen.
Neue Gesichter in der Liga sind die beiden Bielefelder Manuel Prietl und Christian Gebauer. Letzterer kam ablösefrei aus Altach zum Aufsteiger. Während Prietl zum Stamm zählt, muss sich der Tiroler durchbeißen und setzt dabei auf seine Schnelligkeit.
Nicht langsam ist auch Marlon Mustapha. Marlon wer? Der 19-jährige Wiener kickte im Nachwuchs des NAC und bei Red Star Penzing. 2018 wurde er von den Red-Bull-Scouts entdeckt, wechselte nach Salzburg und wenige Wochen später weiter nach Mainz, wo er diesen Sommer den Sprung von der U-19 zu den Profis schaffte. Ob er beim Überangebot von acht Angreifern im Kader schon kommende Saison den Durchbruch schaffen wird?
Geduld haben muss sicher auch Lukas Fahrnberger, der vor einem Jahr den Rapid-Nachwuchs in Richtung Frankfurt verlassen hat. Trainer Adi Hütter beorderte den Linksfuß, der im defensiven Mittelfeld ebenso spielen kann wie als Außenverteidiger, zu den Profis. Ein Debüt ist aber noch nicht in Sicht.
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