Rote Karte für Wett-Betrüger
Während ringsum mutmaßliche Wettbetrüger enttarnt, verhaftet und gesperrt wurden, blieb es in Österreich lange ruhig. Sehr lange. Erst am Donnerstag gab das Innenministerium nach langen Ermittlungen bekannt, dass aus 60 Meldungen immerhin fünf Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft mündeten.
Freitag teilte der ÖFB mit, dass verbandsrechtliche Schritte gegen zwei nunmehrige Amateur-Spieler eingeleitet wurden. Mario Majstorovic (gemeldet beim burgenländischen Fünftligisten Draßmarkt) wurde bereits suspendiert. Damit ist der 36-jährige Ex-Austrianer bis auf Weiteres gesperrt. Der linke Verteidiger soll 2009 als Spieler von Kapfenberg in der obersten Spielklasse in eine geplante Manipulation verwickelt gewesen sein – es gilt die Unschuldsvermutung.
Eine weitere Anzeige soll Erdzan Beciri betreffen. Der 28-jährige Slowene fiel bei den vom KURIER enthüllten Manipulationen von Vienna-Spielen mit unerklärlichen Handspielen auf – es gilt ebenfalls die Unschuldsvermutung. Beciri spielt für Heiligenkreuz am Waasen in der Steiermark, die Suspendierung steht noch aus. Klub-Obmann Heigl sagt: „Bundesliga-Boss Rinner ist mein Freund. Er hätte mich über eine Sperre informiert.“
Ob die anderen drei Anzeigen Spieler betreffen, die weiterhin in der Bundesliga tätig sind, ist nicht bekannt. Die Liga gab vorerst kein offizielles Statement ab. Der burgenländische Verband und Draßmarkt bestätigten gegenüber dem KURIER, dass Majstorovic suspendiert wurde. Der gebürtige Korneuburger soll teilgeständig sein.
ÖFB-Jurist Thomas Hollerer wünscht sich eine schnellere Übermittlung der Ergebnisse – damit Spieler nicht ins Ausland flüchten können. Der leitende Ermittler Gerald Fretska hatte zuletzt erklärt: „Wir sind sicher, dass es in Österreichs Profifußball allein zwischen 2009 und 2011 mindestens 15 manipulierte Partien gab.“
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