Punkteabzug für Napoli

In der Serie A wurden Napoli zwei Punkte abgezogen. Zwei Spieler fassten Sperren von jeweils dreieinhalb Monaten aus.

Der italienische Manipulationsskandal um illegale Wetten zieht seine Kreise. Bis in den Süden des Landes. Gestern hat die Disziplinarkommission des italienischen Fußball-Verbandes den SSC Napoli und drei Spieler wegen Verwicklung in die Affäre bestraft.

In erster Instanz wurden dem Klub zwei Punkte in der Meisterschaftstabelle abgezogen. Dies ist gleichbedeutend mit dem Rückfall von Platz drei auf Rang fünf. Damit beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Juventus bereits zehn Punkte. Auch eine Geldstrafe von 70.000 Euro wurde dem Verein aufgebrummt.
Napoli hat jedenfalls Berufung angekündigt.

Was war der Auslöser?

Am 16. Mai 2010 hatte der damals dritte Torhüter, Matteo Gianello, den Versuch unternommen, die Begegnung in der Serie A bei Sampdoria Genua zu manipulieren. Der 35-Jährige Gianello soll demnach vor der Staatsanwaltschaft Neapels das Geständnis abgelegt haben, er sei von Ex-Fußballer Silvio Giusti aufgefordert worden, Neapels Spielern hohe Geldbeträge für eine mögliche Verschiebung im Falle eines Genua-Sieges zu bieten. Gianello wollte dies seinen Teamkollegen Paolo Cannavaro und Gianluca Grava schmackhaft machen.

Die Beiden wollten allerdings nichts damit zu tun haben und lehnten ab. Die Partie am 16. Mai 2010 endete übrigens 1:0 für Genua.
Für den Torhüter scheint die aktive Profikarriere gestern zu Ende gegangen zu sein. Gianello wurde nämlich für drei Jahre und drei Monate gesperrt. Cannavaro und Grava erhielten Sperren von jeweils sechs Monaten. Sie hätten den Manipulationsversuch zwar abgelehnt, aber nicht angezeigt.
Napoli ist nicht der erste Verein in der Serie A, der im Zusammenhang mit verbotenen Spielabsprachen in der Saison 2010/’11 steht und deshalb in der laufenden Saison von Punkteabzügen betroffen ist. Erwischt hat es bereits Siena (minus 6 Punkte), Atalanta Bergamo (minus 2), sowie Torino und Sampdoria Genua (jeweils ein Punkt Abzug).

Abgesessen

Schon im Sommer wurde Antonio Conte, Trainer von Juventus Turin, wegen einer nicht gemeldeten Ergebnis­absprache in der Saison 2010/2011 zu einer Sperre von zehn Monaten verurteilt. Das Vergehen geschah noch bei seinem Ex-Klub AC Siena. Die Dauer wurde allerdings vom Schiedsgericht des italienischen NOK auf vier Monate verringert. Conte durfte am vergangenen Wochenende auf die Trainerbank zurückkehren.

Im November wurde der im Rahmen des Wettskandals gesuchte Fußballer Almir Gegic von den Behörden gestellt. In Mailand seien ihm Informationen über manipulierte Erstligaspiele süditalienischer Klubs wie Napoli, Palermo, Catania und Lecce zum Preis von 600.000 Euro angeboten worden.

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