Wegen Ukraine-Krieg: Mögliches ÖFB-Finale um WM-Ticket erst im Juni
Österreichs Nationalteam kann das angestrebte Ticket für die WM in Katar frühestens im Juni erobern. Grund dafür ist die Verschiebung des Play-off-Halbfinales zwischen Schottland und der Ukraine, die der ÖFB am Dienstag bestätigt hat. Österreich trifft am 24. März in Cardiff auf Wales. Der Sieger sollte fünf Tage später zu Hause gegen die Schotten oder Ukrainer um einen WM-Startplatz spielen. Dieses Duell findet wegen des Ukraine-Krieges nun aber erst im Juni statt.
Der Termin für Österreichs Gastspiel in Wales bleibt von der Verschiebung unangetastet. Am 29. März wird nun aber statt eines möglichen Play-off-Finales ein Testspiel in Wien eingeschoben. Der Gegner soll laut ÖFB-Angaben vom Dienstagabend zeitnah bekanntgegeben werden. Die Begegnung soll im Zeichen einer Hilfsaktion für die Ukraine stehen. Auch die genauen Termine für das Duell der Ukraine mit Schottland sowie das folgende Play-off-Finale will die FIFA ebenfalls in naher Zukunft bekanntgeben.
Einstimmige Zustimmung
Bereits in den vergangenen Tagen hatte sich abgezeichnet, dass das Ukraine-Spiel in Schottland wegen der Kampfhandlungen in dem osteuropäischen Land möglicherweise nicht planmäßig stattfinden kann. Der ukrainische Verband hatte nach Russlands Invasion beim Weltverband FIFA vergangene Woche um eine Verschiebung der Partie in Glasgow angesucht. Dem Antrag wurde von allen betroffenen Parteien - der FIFA, dem Kontinentalverband UEFA sowie den vier betroffenen nationalen Verbänden - einstimmig zugestimmt.
"Wir tragen diese gemeinsame Entscheidung aus Solidarität mit der Ukraine selbstverständlich mit", betonte ÖFB-Präsident Gerhard Milletich in einer Verbandsaussendung. "Die unfassbare Lage in der Ukraine erfordert Flexibilität und den Willen, eine gemeinsame Lösung zu finden, auch wenn diese nicht ideal ist." Ähnlich sah es ÖFB-Teamchef Franco Foda. "In dieser Lage treten sportliche Interessen in den Hintergrund", meinte der Deutsche. "Wir nehmen die Entscheidung so an und werden uns bestmöglich auf die neue Situation einstellen."
Der Großteil der ukrainischen Nationalspieler steht in der Heimat bei den Spitzenclubs Dynamo Kiew und Schachtar Donezk unter Vertrag. Die Meisterschaft ist wegen des Krieges derzeit allerdings unterbrochen.
Drei Plätze offen
Durch den Entschluss zu den Verschiebungen im Play-off-Pfad A werden im März nur zwei der drei in Europa noch offenen WM-Tickets für Katar vergeben. Bei der Auslosung der WM-Gruppen am 1. April in Doha stehen damit drei der insgesamt 32 Teilnehmer noch nicht fest. Neben jenem aus Europa fehlen die beiden Sieger der Interkontinental-Play-offs, die ebenfalls im Juni ausgetragen werden. Gewinnt Österreich in Wales, wird die ÖFB-Auswahl als möglicher WM-Teilnehmer mitausgelost.
Eine Entscheidung traf das zuständige FIFA-Büro auch zum Play-off-Pfad B, in den Russland involviert gewesen wäre. Polen, am 24. März in Moskau eigentlich Gegner der Russen, erhielt dort nach dem bereits Ende Februar erfolgten Ausschluss aller russischen Teams aus FIFA- und UEFA-Bewerben für das Halbfinale ein Freilos. Im Finale treffen die Polen auf den Sieger aus Schweden gegen Tschechien. Russland hat vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) Klage gegen den Ausschluss seiner Teams eingelegt.
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