Wayne's wirre World

Wayne's wirre World
Rooney senior musste diese Wochen in den Knast, der Junior sah Rot. Eine Familie zwischen Skandalen und Ausrastern.

Wayne Rooney gibt es im Doppelpack. Da ist einerseits die 25-jährige Version, die für Manchester United stürmt und ein absoluter Fußballstar in England ist. Und da ist andererseits eine 48-jährige Ausgabe, ein Glatzkopf aus Liverpool, der sich sicherheitshalber Wayne senior nennt, um nicht mit seinem kickenden Sohn verwechselt zu werden.

Wayne & Wayne sind ein brisantes Duo, das sich im Buhlen um Schlagzeilen wegen Skandalen gerne hochpusht. Diese Woche hat Wayne senior ganz klar den Vogel abgeschossen: Er wurde verhaftet. Der Grund: Wettbetrug. Die Vorgangsweise: Vater Rooney hatte auf einen Ausschluss des Fußballers Steve Jennings gewettet. Und siehe da, der Motherwell-Spieler sah in der Partie gegen Heart of Midlothian am 14. Dezember 2010 kurz vor Schluss tatsächlich Rot - wegen Schiedsrichterkritik.

Danach war aber Schluss mit lustig. Die Polizei nahm am Donnerstag acht Personen in Untersuchungshaft. Darunter sind der Spieler selbst, Wayne senior und dessen Bruder Richard - also Wayne juniors Onkel Richie. Beide wurden am späten Nachmittag zusammen mit zwei weiteren Personen gegen Kaution freigelassen. Die Ermittlungen dauern an. Gegen Wayne junior wird nicht ermittelt.

Skandalboy

Wayne's wirre World

Der hat in seiner Karriere aber schon das eine oder andere Mal für Aufregung gesorgt. Er hat sich zum Beispiel mit einer Prostituierten vergnügt - während seine Frau Coleen schwanger war. Oder er hat sich bei der WM 2006 im Viertelfinale einen Ausraster geleistet und flog vom Feld. England schied aus.

Während Vater und Onkel in den Knast mussten, war der Junior beim Nationalteam. Er habe sehr ruhig reagiert, sagte Englands Teamchef Fabio Capello. Auch Kapitän John Terry bekräftigte: "Wayne konzentriert sich auf das Spiel."

Auf dem Platz in Podgorica sah das aber anders aus. Nach seinem unbeherrschten Tritt gegen den Montenegriner Miodrag Dzudovic und dem daraus resultierenden Platzverweis durch den deutschen Schiedsrichter Wolfgang Stark wurde Rooney zum Buhmann für die englischen Medien. "Rooney wird immer noch von Dämonen heimgesucht", schrieb The Guardian. "Loony Wayne Rooney" titelte gar das Boulevardblatt Daily Star - was so viel heißt wie: "Der bekloppte Wayne Rooney." England qualifizierte sich mit dem 2:2 fix für die EM, doch Rooney wird dabei zumindest für ein Vorrundenspiel gesperrt sein. Fabio Capello stand zu seiner Entscheidung und stellte sich vor seinen Star: "Es war kein Fehler, ihn aufzustellen", sagte der Italiener, "vor dem Spiel wirkte er ruhig und relaxed, hat dann aber diesen dummen Fehler gemacht."

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

  • Ergebnisse

  • Hintergrund

  • Spielbericht

  • Bilder

Kommentare