Wacker Innsbruck: Anpfiff zum Spiel gegen Corona

Wacker Innsbruck: Anpfiff zum Spiel gegen Corona
Die Fans schlüpfen in die Trainerrolle und sollen ihre Traum-Elf zusammen stellen. Der Erlös wird gespendet.

Einfallsreichtum wird beim FC Wacker Innsbruck groß geschrieben. Beim Traditionsverein mussten die Verantwortlichen aus der Not freilich auch eine Tugend machen. Die Herausforderungen, mit denen sich der Klub in den letzten Jahren konfrontiert sah, verlangten zwangsläufig eine Portion Kreativität.

So entstand im vergangenen Herbst die Idee vom "Spiel gegen die Zeit". Dabei verkaufte der zehnfache österreichische Meister Tickets für ein fiktives Match, um nach dem Abstieg in die zweite Bundesliga das klamme Vereinsbudget aufzufetten. Ehemalige Klubgrößen wie Stanislaw Tschertschessow oder Joachim Löw unterstützten das "Spiel gegen die Zeit".

Nun hat der FC Wacker eine neue Aktion ins Leben gerufen: Das Spiel gegen Corona. Diesmal sollen die Fans von der Tribüne auf die Trainerbank übersiedeln und als Chefcoach ihre Wacker-Traumelf zusammen stellen. Zwischen 5 und 20 Euro kostet dabei die virtuelle Trainerlizenz, wer sich um 20 Euro die sogenannte Pro-Lizenz sichert, kann aus über 600 Spielern der Wacker-Historie wählen. Darunter sind Legende wie Hansi Müller, Bruno Pezzey, Kurt Jara oder Pipo Gorosito.

Die Pro-Lizenz-Trainer haben zugleich auch ein Mitspracherecht bei der Wahl des Trikots für die Saison 2021/'22, dazu ist jede Trainer-Lizenz ein Gutschein für das erste Heimspiel von Wacker Innsbruck nach dem Sieg über das Coronavirus.

Der Erlös der Aktion wird zum Großteil gespendet. 40 Prozent gehen an ein gemeinnütziges Projekt, ein Viertel der Summe wird an lokale Fußballvereine überwiesen. Dazu unterstützt Wacker Innsbruck das Projekt "Bergamo Mola Mia", für das die Nordtribüne und andere Fanklubs bereits über 50.000 Euro gesammelt haben.

Weitere 15 Prozent gehen an den Nachwuchs von Wacker Innsbruck, und nicht zuletzt kommt auch das Fußball-Magazin "Ballesterer" in den Genuss der Unterstützung.

"Wir haben in den letzten Tagen, Wochen und Monaten so viel Unterstützung erfahren, dass wir nun etwas zurückgeben möchten. Obwohl noch nicht feststeht, wie es mit der aktuellen Saison weitergeht, haben uns zahlreiche Abonnenten bereits informiert, dass sie auf eine mögliche Rückerstattung verzichten wollen. Sponsoren haben ihr Engagement bestätigt und halten dem Verein die Treue", sagt Felix Kozubek, der Kommunikationschef von Wacker Innsbruck.

"Mitarbeiter verzichten, teilweise schon seit Saisonbeginn, auf einen Teil ihres Gehalts. All das hat uns dazu inspiriert, ein zweites „Spiel gegen die Zeit“ zu veranstalten. Diesmal sind die Teilnehmer jedoch nicht Zuschauer, sondern schlüpfen in die Rolle des wackeren Trainers und gestalten ihre Traumelf. Jede Traumelf ist dabei ein kleiner Sieg gegen Corona. Mit dem Erlös wollen wir andere unterstützen."

 

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