„WAC soll stabiler Bundesligaklub werden“

APA13491452-2 - 01072013 - WOLFSBERG - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Trainer Slobodan Grubor (WAC) am Montag, 1. Juli 2013, anl. eines Fototermins mit dem Bundesliga-Fußball-Verein RZ Pellets WAC in Wolfsberg. APA-FOTO: GERT EGGENBERGER
Slobodan Grubor verrät, was er in Kärnten plant - und warum er Nenad Bjelica ersetzen kann.

Eigentlich hätte er den bequemeren Weg und gemeinsam mit Nenad Bjelica zur Austria gehen können. Doch Slobodan Grubor (44) entschied sich für die Herausforderung und übernahm selbst die Chefrolle in Wolfsberg. Heute im Cupspiel in Schwaz steht der gebürtige Kroate und mittlerweile österreichische Staatsbürger vor seiner ersten Bewährungsprobe.

KURIER: Sie fahren jetzt den Chefwagen, den bisher Nenad Bjelica gelenkt hat. Ist es schwer, nach einem solch erfolgreichen Trainer das Steuer zu übernehmen?
Slobodan Grubor:
Nein, denn ich war schon einmal Chef. 2010 beim FC Lustenau, als Nenad nach Wolfsberg wechselte. Wir galten als Abstiegskandidat, erreichten aber am Ende einen Platz im Mittelfeld.

Doch der WAC lässt sich nicht mit Lustenau vergleichen.
Warum nicht? Ich will aus Wolfsberg einen stabilen Bundesligisten formen, wie in Lustenau in Richtung Entwicklung jedes Spielers arbeiten und junge Talente für die Zukunft aufbauen. Realistisch ist ein Platz zwischen fünf und acht. Wenn aber alle die Entwicklung mitmachen, ist es möglich, etwas mehr zu erreichen.

An der Mannschaft hat sich ja wenig geändert.
Alle Schlüsselspieler sind geblieben, auf einigen Positionen haben wir uns verstärkt. Mit dem Comeback von Falk ist in einem Monat zu rechnen. Ein Offensivmann soll noch kommen, wahrscheinlich ein Spanier.

Das wäre dann der fünfte. Gibt es da nicht Verständigungsprobleme?
Wir haben das bestens gelöst, ersparen uns mit dem Argentinier Carlos Chaile als neuem Co-Trainer einen Dolmetsch.

Wird sich am Erfolgssystem der vergangenen Saison etwas ändern?
Das System ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass die Spieler auf dem Platz umsetzen können, was ihnen mitgegeben wird. Wir müssen variabel und kompakt sein. Da ist es egal, ob wir 4-1-4-1, 4-2-3-1 oder 4-4-2 spielen.

Kompaktheit war der Trumpf im ersten Bundesliga-Jahr. Im zweiten ist vieles schwerer – siehe Admira: 2012 Dritter, heuer mit viel Glück dem Abstieg entronnen.
Wir wissen, dass wir gegen die sogenannten Kleinen oft Probleme gehabt haben, weil wir nicht unser Konterspiel aufziehen konnten. Daher wurde in der Vorbereitung mehr Kontrolle bei Ballbesitz geübt.

Heute wartet mit Schwaz ein Regionalliga-Aufsteiger. Welcher Stellenwert hat für Sie der Cup?
Der Cup hat seine eigenen Gesetze. Da ist immer ein Ausrutscher möglich. Aber wir wollen weiterkommen, daher verlange ich hundert Prozent Einsatz. Ein Sieg wäre die beste Werbung für den Meisterschaftsstart gegen Rapid.

Die Aufstiegs-Euphorie ist weg, der WAC muss im zweiten Jahr bestätigen, was in Jahr eins gelungen ist, und wird das mit einer kontinuierlichen Personalpolitik auch tun. Gegangen sind nur Spieler von der Ersatzbank oder Tribüne. Ob Ex-Trainer Bjelica fehlen wird, bleibt abzuwarten. Mit dem Abstieg hat man aber nichts zu tun.

KURIER-Prognose: Platz 7

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