WAC gegen Gladbach: „Der Überraschungseffekt ist verbraucht"

WAC gegen Gladbach: „Der Überraschungseffekt ist verbraucht"
Mohamed Sahli coacht den WAC als Interimstrainer gegen Mönchengladbach. Im ersten Duell hatte man 4:0 gewonnen.

Vier zu null. Man kommt unweigerlich an diesem Resultat vorbei, wenn man an das Europa-League-Spiel des Wolfsberger AC am Donnerstag (18.55 Uhr) gegen Borussia Mönchengladbach in Graz denkt. 4:0 besiegten die Kärntner die Deutschen im ersten Duell der Gruppe J. Auswärts, wohlgemerkt.

4:0 – ein Ergebnis, das auch zum Problem werden kann? „Sicher nicht“, winkt Mohamed Sahli ab. Der 41-Jährige darf seit zehn Tagen die Mannschaft des WAC als interimistischer Chefcoach betreuen und weiß das Ergebnis vom 19. September einzuordnen. „Den Überraschungseffekt haben wir verbraucht, die Gladbacher werden sich ganz anders präsentieren.“ Wie viel das mit Marco Rose, dem ehemaligen Salzburg-Coach bei den Gladbachern, zu tun hat? „Ich bin sicher, dass er uns auch damals nicht unterschätzt und das auch der Mannschaft so vermittelt hat“, betont Sahli. „Wie die Spieler das aufgenommen haben, weiß ich aber nicht.“

Mönchengladbach, nach zwölf Runden immerhin Tabellenführer der deutschen Bundesliga, habe sich seither enorm entwickelt. „Ihre Intensität gegen den Ball und auch ihre taktische Variabilität ist jetzt eine ganz andere.“ Deshalb habe man sich in Wolfsberg in der Vorbereitung auch eher an den jüngsten Gladbacher Partien denn am Hinspiel orientiert.

Um noch den Aufstieg in die K.-o.-Runde der Europa League zu schaffen, wird jedenfalls ein Sieg notwendig sein, bevor man am 12. Dezember bei AS Roma zu Gast ist. Ein Motivationsvideo mit den Highlights vom 4:0 sei jedenfalls nicht nötig gewesen. Die Europa League an sich ist Bühne und Motivation zugleich. Auch für „Mo“ Sahli selbst.

Rasanter Aufstieg

Der Co-Trainer-Posten beim WAC ist seit Sommer die erste Station des in Tunis geborenen Österreichers. Zuvor war er in der Jugend von Red Bull Salzburg und Sturm Graz engagiert, Coach der Grödiger Amateure und Co-Trainer bei den ÖFB-Nachwuchsauswahlen unter Peter Schöttel und Martin Scherb.

Er hätte auch Gerhard Struber zum FC Barnsley nach England begleiten können, entschied sich aber fürs Lavanttal. Weil er nach einem Gespräch mit Präsident Dietmar Riegler das nötige Vertrauen spüre, auch unter dem neuen Chefcoach assistieren wird und ein Verbleib in Österreich auch für seine Familie besser sei.

Wie es sich anfühlt, plötzlich als Chef auf der internationalen Bühne zu stehen? „Ganz gut, sicher ist das eine spannenden Aufgabe.“ Die tägliche Arbeit sei allerdings in etwa die gleiche wie zuvor. Hinzu kommen jedenfalls die Ansprachen vor der Mannschaft. „Die sind wegen meines Akzents grammatikalisch ein bisschen anders als bei Gerhard Struber“, scherzt Mohamed Sahli. Die Tonart soll jedenfalls die gleiche bleiben. Und wenn möglich auch die Resultate.

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