War es der Kopf, die Schulter oder gar der Arm? Der Ball war auf jeden Fall im Tor. Mit dem 1:0 durch Ferdinand Feldhofer in der 92. Minute im Spiel gegen die Admira sicherte sich Rapid vorzeitig den Meistertitel 2005.
Den bis dato vorletzten.
Ferdinand Feldhofer genießt seither hohes Ansehen in Hütteldorf. 15 Jahre später ist er Trainer beim Wolfsberger AC, am Sonntag (17 Uhr, ORF1, Sky) kommt er als Gegner und größter Konkurrent von Rapid im Kampf um Platz zwei ins Allianz Stadion.
Geblieben ist der gegenseitige Respekt. „Es herrscht große Wertschätzung. Ich war sehr dankbar für die Chance, die ich damals bei Rapid bekommen habe. Und es ist sehr angenehm, einige Leute am Sonntag wieder zu sehen. Nichtsdestotrotz wollen wir natürlich alles daran setzen, zu gewinnen.“
Der Druck
Feldhofer rechnet mit einem sehr engen Spiel und spricht einen interessanten Faktor an: „Es ist schade, dass keine Zuschauer im Stadion sein werden. Ich habe immer gerne vor den Fans für – und auch gegen – Rapid gespielt. Vielleicht ist das jetzt ein Vorteil für Rapid. Es erleichtert, dass sie auf den Endzweck spielen können – ohne Pfiffe.“ Wie so oft bei solchen Partien werde für Feldhofer die Tagesverfassung und das Spielglück entscheiden.
Mit einem Punktegewinn würde der WAC seinem Ziel einen Schritt näherkommen. Feldhofer verrät: „Wir wollen das Wunder Europacup wiederholen.“ Mit den Leistungen und fünf Punkten in der Europa League gegen Mönchengladbach und Roma hat der WAC im Herbst das Image eines Dorfvereins eindrucksvoll abgelegt.
Doch im Winter stand das Projekt auf wackeligen Beinen. Feldhofer übernahm zu Weihnachten das Amt von Gerhard Struber. Der Salzburger hatte in der Europa League kräftig ins Karriere-Sprungbrett getreten und wechselte zu Barnsley in die zweite englische Liga. Dass mit Ritzmaier, Sollbauer und Niangbo weitere Stützen den Klub verließen, machte den von Zweitligist Lafnitz gekommenen Feldhofer nicht nervös.
Der Selbstfaller
Nach der Corona-Pause brachte nur der 2:4-Umfaller gegen Hartberg die gute Bilanz aus dem Gleichgewicht. „Wir sind mit vier Punkten gegen Sturm und den LASK sehr gut gestartet“, erklärt Feldhofer. „Gegen Hartberg haben wir dann zu viele Chancen nicht verwertet.“
Einer, der kaum eine Möglichkeit für ein Tor braucht, ist Shon Weissman. Der Israeli hat in 24 Partien 24 Treffer erzielt und steht bei einigen Klubs in Deutschland und auf der britischen Insel in den Notizbüchern. Feldhofer erklärt das Phänomen Weissman mit einfachen Worten: „Hier passt einfach das Umfeld für ihn. Seine Quote davor war ja nicht so, dass man davon ausgehen musste, dass er voll einschlägt. Aber hier hat er halt auch Liendl und Co. Wenn er in unser Spiel investiert, dann kommt es zu einer sehr guten Synergie.“
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