Die Trainersuche bei der Wiener Austria geht in die finale Phase, spätestens am 3. Jänner zu Trainingsbeginn muss der neue Übungsleiter und Nachfolger von Manfred Schmid präsentiert werden.
"Wir waren zu dem damaligen Zeitpunkt nicht vorbereitet", gibt Jürgen Werner, künftiger Sportvorstand der Violetten, offen zu. "Aber wir haben einen Plan und führen Gespräche. Ich nenne aber jetzt keine Namen, es wurden ohnehin schon viele geschrieben."
Wie beispielsweise Ronald Brunmayr, Co-Trainer von Oliver Glasner bei Frankfurt. Er winkte ab, weil einerseits die aktuelle Situation bei der Austria hitzig ist, andererseits Frankfurt international noch tätig ist. Zudem wird Glasner in England und Spanien gehandelt.
Ein möglicher Kandidat soll auch Ex-Frankfurt-Trainer Adi Hütter sein. Er dürfte jedoch auch ein Offert aus England haben, das dann wohl sportlich mehr Gewicht haben wird als die Austria. Fakt ist, dass ein Kaliber wie Hütter bei der aktuellen finanziellen Lage der Wiener Austria nur über einen eigenen Sponsor zu finanzieren wäre. Dafür käme Trikotsponsor "Frankstahl" durchaus in Frage. Hütter wäre jedenfalls ein Trainer und vor allem ein Name, der die aufgebrachten Austria-Fans kalmieren würde.
Das träfe vielleicht auch noch auf Valerien Ismael zu, den Werner aus der gemeinsamen LASK-Zeit noch kennt. Zuletzt war Ismael bei Besiktas engagiert, spielt seitdem aber auch in einer höheren Gehaltsliga.
Der Plan B
Falls es nicht gelingt, ein Kaliber an den Verteilerkreis zu locken, bleibt immer noch die interne Lösung als Plan B mit Harald Suchard, aktuell Coach der Young Violets. Gemeinsam mit Emanuel Pogatetz könnte er – zumindest einmal im Frühjahr 2023 – die Vorstellungen der Führungsetage umsetzen. Werner: "Eine Übergangslösung haben wir auch angedacht, dennoch suchen wir eine langfristige Lösung."
Werner weiß jedenfalls, was auf ihn zukommt, sollte die Trainer-Entscheidung sich als Flop erweisen: „Wenn es nicht greift, dann muss ich persönlich die Konsequenzen ziehen.“ Am Donnerstag stellte er sich jedenfalls gemeinsam mit AG-Vorstand Gerhard Krisch den Medien und versuchte dabei die Sichtweise der Verantwortlichen darzulegen. „Die Reaktionen nach der Trennung vom Trainer haben betroffen gemacht. Mein Rechtsanwalt hat alles gelesen und gemeint, ich müsste der Leibhaftige sein.“
Einiges sei jedoch schief gelaufen, vor allem in der Kommunikation. Das Image der Investorengruppe sei von Beginn an negativ gewesen, was Werner nicht auf sich sitzen lassen will: „Wenn wir das Investment nicht getätigt hätten, würde ein arabischer oder amerikanischer Investor hier sitzen. Bitte das immer im Hinterkopf zu behalten, wenn man über die Gruppe urteilt.“
Während sich die Austria-Führung erklärte, bastelte ein violetter Fanklub an einem offenen Brief. Die „Sektion VIP“ kann wie viele andere Fanklubs die Trennung vom Trainer nach wie vor nicht nachvollziehen und fordert von der Austria-Spitze weitere Erklärungen.
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