Tabakovic genoss innerhalb der Mannschaft hohes Ansehen, wurde auch in den Mannschaftsrat gewählt. "Er ist ein Beispiel dafür, dass harte Arbeit belohnt wird. Gekoppelt mit Selbstvertrauen ist dann alles möglich, das hat den anderen Spielern Zuversicht gegeben", erklärt Wimmer.
Neues System
Ohne Tabakovic hob die Austria am Mittwoch nach Banja Luka ab zum Rückspiel in der zweiten Quali-Runde der Conference League (Donnerstag, 20.30 Uhr). Die Wiener verteidigen ein knappes 1:0, für das – richtig geraten – Tabakovic gesorgt hat.
Wie legt man nun das Spiel 1 nach Tabakovic an? "Anders", meint Wimmer. "Wir haben jetzt keinen Zielspieler mehr, keinen Stoßstürmer. Daher wird sich die Systematik ändern, vielleicht mit einem klaren Zehner und zwei Spitzen." Man muss nun auf andere Art und Weise vor des Gegners Tor gelangen, nicht vermehrt über die Flanken, da der Abnehmer für diese Variante mittlerweile in Berlin weilt.
Daher wird man auch den Weg durch die Mitte wählen mit spielerischen Mitteln, was wiederum Dominik Fitz noch mehr ins Rampenlicht rückt. Jener Fitz, der womöglich im August der Austria noch abhanden kommen könnte, wird er doch immer wieder mit italienischen Klubs in Verbindung gebracht.
Zunächst möchten die Violetten den Sprung in die dritte Qualifikationsrunde schaffen, wo aller Voraussicht nach Legia Warschau als Gegner warten würde.
Der Vorsprung vor dem Rückspiel ist mit dem 1:0 denkbar klein, sollte laut Wimmer aber reichen. "Ich bin zuversichtlich. Wir werden auch in Bosnien auf Sieg und nicht auf ein Unentschieden spielen, das würde auch nicht meinem Naturell entsprechen."
Mehr Räume
Vor Gegner Banja Luka ist man aufgrund des Hinspiels gewarnt, als Goalie Früchtl bei zwei gefährlichen Kontern im Eins gegen Eins in höchster Not retten musste. "Wir wissen, dass sie gut und schnell umschalten." Wimmer hofft umgekehrt, dass die Bosnier im eigenen Stadion aktiver das Spiel gestalten werden. "Schauen wir, wie viele Räume sich dann für uns ergeben."
Für Manfred Fischer ist der knappe Vorsprung gefährlich. "Weil der Gegner etwas machen muss, sich daheim wohl fühlt." Als Kapitän sieht er sich umso mehr in der Pflicht, „nach dem Rückschlag mit Haris voranzugehen. Wir müssen schauen, dass wir den Fokus auf den Aufgaben behalten." Fischer zeigt sich optimistisch, dass es für den Aufstieg reichen wird: "Wir werden die Hürde nehmen. Haris können wir nicht 1:1 ersetzen, aber werden unser Spiel adaptieren."
Die Austria arbeitet im Hintergrund an der Verpflichtung des Tabakovic-Ersatzes. Sportvorstand Jürgen Werner versichert, dass man einen Angreifer holen wird.
"Natürlich wünsche ich mir einen Stürmer", sagt Wimmer. Er hätte auch gerne einen Typen wie Tabakovic, also einen Stoßstürmer. Ole Saeter von Rosenborg Trondheim wäre so einer. 1,93 Meter groß, 27 Jahre alt, allerdings nicht ablösefrei zu haben. Sein Name wurde zuletzt genannt. Die Austria muss aber nehmen, was in das finanzielle Korsett passt.
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