Vier Gründe für die Mittelmäßigkeit: Wie Rapid so erfolglos wurde

Rapid wird diese Saison alle sportlichen Ziele verpassen
Nach dem 1:3 im Derby: Von miesen Standards über Kaderschwächen bis zu Systemfehlern werden die Baustellen bei Rapid mehr, statt weniger.

Vom Europacup-Aus gegen Vaduz über das verlorene Cup-Finale bis zu den Derby-Pleiten muss Rapid in dieser Saison so viele Tiefschläge wie noch selten einstecken. Selbst das Mindestziel Platz 4 dürfte mit dem 1:3 gegen die Austria verspielt worden sein.

Die Baustellen werden mehr, statt weniger. Ein KURIER-Überblick mit vier Gründen:

Mieser Standard

Sinnbildlich für die schwache Ausbeute aus ruhenden Bällen war der Derby-Beginn: Rapid hatte zwei beinahe schon peinlich schlecht ausgeführte Eckbälle, die Austria verwertete ihren Corner zum 1:0.

Da gerade an solchen seit Saisonbeginn andauernden Schwächen gearbeitet werden könnte, muss sich auch das Trainerteam hinterfragen.

Systemfehler

Rapid will grundsätzlich offensiv, dominant und mit viel Ballbesitz im 4-2-3-1 auftreten. Weil das in den ersten beiden Derbys nicht funktioniert hatte, wurde gegen die Austria umgestellt. Auf ein 4-3-3 (beim 3:3), nun auf 4-1-4-1. Beide Male wirkte das neue System nicht ausreichend einstudiert, und der Rivale hatte die richtigen Antworten.

Bezeichnend, dass in Unterzahl noch am besten gespielt wurde: in einem 4-3-2 beim 3:3.

Kaderschwächen

Rapid hat seit Corona weniger Geld in den Profi-Kader investiert als Sturm und der LASK – die Rechnung wird auf dem Rasen präsentiert.

Dazu kommt, dass auffallend viele Sommer-Neuzugänge weder unter Ex-Trainer Feldhofer, noch jetzt unter Zoran Barisic die Erwartungen erfüllen. Es fehlt an Qualität. Barisic will das öffentlich aber nicht eingestehen, weil er als Sportchef diese Verpflichtungen – nicht alle, aber die meisten – noch forciert hat.

Vier Gründe für die Mittelmäßigkeit: Wie Rapid so erfolglos wurde

Dass alle Legionäre, die Sportdirektor Katzer demnächst holen wird, sofort einschlagen, sollten nur Optimisten glauben.

Schreckensbilanz

Neben der Sieglos-Serie gegen Salzburg entwickelten sich auch Sturm und die Austria zu echten Angstgegnern. Seit wieder volle Stadien erlaubt sind, gab es einen einzigen Sieg gegen einen Klub mit vergleichbar großem Budget: das 1:0 gegen den LASK im November 2022.

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Derby-Sieger: Leidner gegen den diesmal schwachen Kasius

An dieses Erfolgserlebnis klammert sich auch noch Barisic: „Voller Fokus auf den Sonntag. Es wird sehr schwer, aber ich gehe davon aus, dass wir gegen den LASK unsere Heimstärke prolongieren können.“

Ansonsten geht es nur noch darum, Platz sechs zu verhindern.

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