Unicef, Katar und Co: Als das Barca-Trikot seine Unschuld verlor

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Vor 15 Jahren spielte der FC Barcelona zum letzten Mal ohne Sponsor auf der Brust, heute bekommen die Katalanen dafür 54 Millionen Euro.

17. Mai 2006, FC Barcelona besiegt im Champions-League-Finale Arsenal 2:1. Samuel Eto’o lief nach dem Ausgleich mit ausgestreckten Armen, dann nahm er den Saum seines Leiberls und schüttelte es. Das Trikot war rot-blau gestreift und hatte nur das Barcelona-Klubwappen auf der Brust und das Logo von Ausrüster Nike.

Es sollte der Abend sein, an dem der Fußball seine ökonomische Unschuld, sein letztes fußballromantisches Feigenblatt verlor. Auf den gelben Trikots von Arsenal war „O2“ gedruckt, das Logo eines Mobilfunkanbieters, der damals sechs Millionen Pfund pro Jahr zahlte.

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Barcelona bekam für die breite, aber unbedruckte, Brust nichts. 107 Jahre lang hatten die Katalanen dem Kapitalismus erfolgreich Widerstand geleistet, doch immer mehr Geld floss in den Fußball, der Wettbewerbsnachteil ohne Trikotsponsor wäre immer größer geworden. Nun ging es darum, die Romantiker zu besänftigen, einen Aufruhr gegen den Verkauf der Brust zu verhindern.

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