Ukraine-Krieg: Russlands Stürmer-Star Dsjuba bat um Nichtnominierung

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Artem Dsjuba hat viele Verwandte in der Ukraine. Weshalb er nun "aus familiären Gründen" darum bat, nicht einberufen zu werden.

Der russische Goalgetter Artem Dsjuba will derzeit wegen der Invasion Russlands in der Ukraine nicht für die Fußball-Nationalelf nominiert werden. Das sagte Teamchef Waleri Karpin in einem am Dienstag veröffentlichten Interview. Er habe am Wochenende mit dem 33-jährigen Stürmer von Zenit St. Petersburg über die Auswahl für ein Trainingslager in Moskau gesprochen, dabei habe Dsjuba um Nichtberücksichtigung gebeten.

Russland ist von den großen Verbänden UEFA und der FIFA wegen des Ukraine-Kriegs vom internationalen Fußball ausgeschlossen worden und darf auch nicht an der Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Katar Ende des Jahres teilnehmen. "Er hat mir versichert, dass er unbedingt für die Nationalmannschaft spielen möchte. Aber jetzt, aufgrund der schwierigen Situation in der Ukraine, wo er viele Verwandte hat, hat er sich entschuldigt und aus familiären Gründen gebeten, nicht einberufen zu werden", sagte Karpin über Dsjuba. Das Interview wurde auf der Website des Russischen Fußballverbands (RFS) veröffentlicht.

Dsjuba wurde 2018, als Russland die Weltmeisterschaft ausrichtete und überraschend ins Viertelfinale einzog, zu einem Aushängeschild seines Landes. Seitdem ist er Kapitän der Mannschaft und hat mit Alexander Kerschakow als russischer Rekordtorschütze gleichgezogen. Unter Karpin, der seit Juli 2021 Teamchef ist, hatte der Stürmer allerdings einen schweren Stand. Anfang März hatte Dsjuba auf Social Media die Kritik ukrainischer Fußballer zurückgewiesen, dass russische Spieler zu den Ereignissen in der Ukraine schweigen würden.

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