Man muss nicht immer alle Karten auf den Tisch legen.
Das Paket ist im Grunde jenes, das aktuell ServusTV hat. Mit einem Mittwoch-Live-Spiel der Gruppenphase bis ins Finale, bei dem man Erstauswahlrecht hat und mit Spielen in der Europa und Conference League. Gab es Überlegungen, noch größer einzusteigen?
Das ist jedenfalls ein guter Start für uns. Wir haben die Highlights des europäischen Fußballs für unser Produkt gewonnen. In so einem Bieterverfahren ist es auch immer ein Abwarten, wie diverse Angebote liegen. Am Ende sind wir glücklich mit diesem Paket.
Gibt es Überlegungen, auch Spiele der Champions League im frei empfangbaren Fernsehen zu zeigen?
Es ist noch Zeit bis Sommer 2024 und wir sind noch dabei, das genau zu erarbeiten. Wir haben dieses Jahr in Österreich einmal mit einem Streaming-Service begonnen, mit Filmen und Serien. Dazu bieten wir immer ein Hybrid-Fernsehen an, das heißt: Wir haben auch lineares Fernsehen im Programm, die Spiele werden auf jeden Fall im linearen Programm laufen. Unter welchen Bedingungen, werden wir 2024 bekannt geben. Wir verstehen uns nicht als Free-TV-Anbieter. Wir glauben an sehr gute, exklusive Inhalte und an eine gewisse Bezahlung dafür. Wenn man aber den Abo-Preis sieht für Österreich aktuell mit 8,99 Euro im Monat, ist das echt günstig.
Bleibt dieser Preis auch bestehen, wenn die Champions-League-Übertragung 2024 beginnt?
Das wird sich weisen.
Der Telekom-Marktführer A1 hält 49 Prozent an Canal+ Austria. Sind Vergünstigungen für die Millionen A1-Kunden in Österreich angedacht?
Auch dafür ist es viel zu früh. Ich denke, das wird im Juni 2024 bekannt gegeben. Wir sind erst dann Rechteinhaber und die UEFA will auch gar nicht, dass wir schon jetzt mit großer Werbung starten.
Sie warten in anderen Ländern mit großen Studios auf, mit Experten und Analysen und Talk-Sendungen. Ist das auch für Österreich geplant, oder werden Sie nach dem Vorbild von DAZN nur die Spiele streamen?
Fußball ist nicht nur das Match an sich, sondern auch das ganze Drumherum. Da gibt es so viele Geschichten zu erzählen. Wir wollen die Werte, wie CANAL+ Sport verkauft, nach Österreich bringen. Wir machen das in 50 Ländern mit schönen Studios und modernen Analysen. Das Programm muss auf Champions-League-Niveau sein.
Woher soll die Sportkompetenz kommen?
Wenn man in 50 Ländern Champions League überträgt, dann hat man ein großes Netzwerk mit viel Wissen im eigenen Haus. Wir haben überall, ob in Frankreich, Polen oder Tschechien lokale Moderatoren und Kommentatoren. Wir werden den Großteil in Österreich produzieren, aber mit dem Anspruch von CANAL+ dahinter.
Ist der Fußball-Einstieg nur der Anfang des Senders im österreichischen Sport?
Ich würde nur ungern die Karten auf den Tisch legen. Unser Commitment ist, ein super Produkt für Österreich zu schaffen. Ob das eine Serie oder ein Film ist, der gut ankommt in Österreich, oder eine zusätzliche Sportart, ist eine laufende Diskussion. Mit Sportrechten hat man aber natürlich auch immer die Gefahr, dass man sie verlieren kann. Das heißt, man muss ein kombiniertes Produkt aufbauen. Es muss mehrere Gründe geben, warum man sich bei CANAL+ zu Hause fühlt.
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