U20-WM: Sprungbrett für die Größten
Zum 18. Mal wird nächsten Freitag die Fußball-Weltmeisterschaft der unter 20-Jährigen angepfiffen. Seit 1977 in Ägypten wird das Turnier alle zwei Jahre ausgetragen.
Zum bereits vierten Mal werden heuer in Kolumbien (29. Juli bis 20. August) auch Österreichs Junioren mit von der Partie sein. Das ÖFB-Team von Trainer Andreas Heraf wird in Südamerika versuchen, Werbung in eigener Sache zu betreiben.
Denn die U-20-WM diente seit je her als Sprungbrett in den Fußball-Himmel. Die Liste der Junioren, die später zu Weltstars wurden, ist eine lange. Und sie wird angeführt vom Allerbesten, den der Fußball derzeit zu bieten hat: Lionel Messi.
Der aktuell zweifache Weltfußballer des Jahres hatte bei der Junioren-WM 2005 in den Niederlanden den größten Anteil am Triumph der Argentinier. Beim 2:1-Finalsieg gegen Nigeria verwandelte Messi, nachdem er selbst zwei Mal gefoult wurde, zwei Elfmeter. "Das ist ein großartiger Tag für unser Land. Ich bin überglücklich", jubelte der 18-jährige Held nach dem Erfolg in Utrecht. Mit insgesamt sechs Toren wurde Messi Torschützenkönig und mit dem "Goldenen Ball" auch als bester Spieler der WM ausgezeichnet.
Argentinien Rekord-Weltmeister
Schon damals wandelte Messi wie so oft auf den Spuren von Diego Maradona, der beim Turnier 1979 in Japan die Argentinier zum Titel geführt hatte und mit dem "Goldenen Ball" ausgezeichnet wurde.
Mit insgesamt sechs Titeln sind die Argentinier auch Rekordweltmeister bei den Junioren. Regisseur Juan Román Riquelme führte die Gauchos 1997 in Malaysia zum Titel, als für Frankreich trotz der späteren Weltklassestürmer Thierry Henry und Nicolas Anelka im Viertelfinale Schluss war. Der ehemalige Barcelona- und Real-Star Javier Saviola war 2001 beim Triumph im eigenen Land als Schützenkönig und bester Spieler Argentiniens gefeierter Held.
Österreich war 1983 in Mexiko mit dabei, als Dunga und Bebeto Brasilien zum Triumph führten. Bereits nach dem Viertelfinale die Heimreise antreten mussten damals die Niederländer trotz ihres großen Stars Marco van Basten.
1987 in Chile jubelte Jugoslawien. Die damals noch geeinte Großmacht vom Balkan feierte mit Größen wie Robert Prosinecki, Davor Suker oder Predrag Mijatovic einen 5:4-Finalsieg im Elferschießen gegen die BRD. Matthias Sammer führte die DDR auf Platz 3.
Einen Sieg im eigenen Land feierten 1991 die Portugiesen, in deren Reihen ein gewisser Luis Figo ebenso zu glänzen wusste wie Rui Costa. Die im Finale unterlegenen Brasilianer um Roberto Carlos und Stürmer Giovane Elber können ein Lied davon singen.
Alves besiegte Iniesta
Zwei Jahre später gab es in Australien hingegen wieder einen Triumph der Seleção. Stürmer Adriano war dabei der beste Spieler des Turniers. Nichts zu holen gab es dabei für die Deutschen, die trotz Sturmtank Carsten Jancker nach der Vorrunde heimfliegen mussten.
Nur Platz vier gab es 1995 in Katar für die Spanier trotz der Torjäger Raúl und Fernando Morientes. Dafür feierten die Iberer vier Jahre später in Nigeria mit Tormann Iker Casillas und Stratege Xavi im Mittelfeld einen wohlverdienten Titel, nachdem ein Ballkünstler namens Ronaldinho mit seinen Brasilianern im Viertelfinale an Uruguay gescheitert war.
Ebenso im Viertelfinale scheiterten 2001 die Niederländer, obwohl sie mit dem späteren Real-, Chelsea- und Bayern-Star Arjen Robben angereist waren. Erfolgreicher war zwei Jahre später Brasilien. Die Junioren vom Zuckerhut feierten 2003 einen 1:0-Finalsieg über Spanien. Dani Alves war auf der Seite der Sieger. Nichts zu feiern hatte an diesem Tag Andres Iniesta. Heute sind beide vereint und Kollegen beim weltbesten Klub FC Barcelona.
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