Karfiol und Zaubermüsli: Das Erfolgsrezept der U17-Kicker

ÖFB-Koch Trappmaier (r.) und ÖFB-Doc Enenkel
Österreich trifft bei der U17-WM am Dienstag im Achtelfinale auf England. ÖFB-Koch Trappmaier verrät das Erfolgsrezept der jungen Kicker.

Österreichs U17-Nationalteam hat bei der WM in Doha bislang einen makellosen Auftritt hingelegt. Mit vier Siegen aus vier Spielen hat es die Mannschaft von Teamchef Hermann Stadler ins Achtelfinale geschafft, wo am Dienstag England wartet (16.45/live auf Sky). Wer soll das rot-weiß-rote Erfolgsrezept besser erklären können, als ÖFB-Teamkoch Roland Trappmaier? Der KURIER hat nachgefragt.

Los geht es am Tag vor dem Spiel. „Da gibt’s knusprigen Karfiol und dann einen Kaiserschmarrn.“ Mit Ingwer und Mandeln, ein bisschen an der asiatischen Küche angelehnt, könne man Gemüse auch jungen Menschen schmackhaft machen.

Streng geheim

Sein „Signature-Gericht“ serviert Trappmaier aber dann am Spieltag direkt. „Gemeinsam mit unserem Teamarzt Michael Enenkel bereite ich dann immer unser Zaubermüsli zu.“ Was da drinnen ist? „Haferflocken, Obst – mehr wird nicht verraten.“ Das sieht auch der Doc so. „Unser legendäres Zaubermüsli hat sich als kleine, aber besondere Stärkung am Spieltag mittlerweile fest etabliert“, erzählt Dr. Enenkel, „es dient einerseits als wertvolle Kohlenhydratquelle, andererseits enthält es ausgewählte, streng geheime Zutaten, die bisher immer ihre positive Wirkung gezeigt haben.“

Das U17-Team in der Kabine

Trappmaier ist begeistert: „Die Spieler futtern das wie die Einser, da gehen jedes Mal vier Kilogramm Haferflocken weg.“ Dem Hotel hat er vorab einen Speiseplan geschickt, einkaufen geht er dennoch fast jeden Tag. „Das Gute an Doha ist: Hier wird zwar nix angebaut, aber du bekommst trotzdem alles.“ Mit den Spielern hat er sich schon im Vorfeld wegen etwaigen Unverträglichkeiten ausgetauscht. Und um ihre Wünsche zu erfahren. „Weil nach dem Spiel dürfen sie ja mehr oder weniger essen, was sie wollen.“ Da gibt es dann schon einmal ein Schnitzel oder Pizza. „Ich sag ihnen immer: ,Wenn ihr gewinnt, koch ich euch was Gutes.’“ Nachsatz: „Nein, Spaß. Das bekommen sie so oder so.“ Kurze Nachdenkpause: „Aber bis jetzt haben sie ja eh immer gewonnen.“

Der Profi in der Küche

Trappmaier macht es spürbar Freude, die jungen Kicker zu verköstigen. „Und wir sind froh, in unserem Team einen außergewöhnlich professionellen und hervorragenden Koch zu haben“, sagt Enenkel, der Trappmaier auch als wichtigen Faktor für den Teamgeist sieht.

Tatsächlich endet die Arbeit des Teamkochs nicht bei der Küchentür. Trappmaier steht den Teenagern auch jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. „Wenn sie was brauchen, bin ich da. Ich versuche sie zu unterstützen, positive Stimmung zu verbreiten.“ Sein Lob ist vielversprechend für den weiteren Turnierverlauf: „Ich habe selten für eine Mannschaft mit so einem Willen gekocht.“

Eiserner Wille

Der Wille zeigt sich auch vor dem Achtelfinale. „England ist natürlich ein großer Name, aber wir haben keine Angst“, sagt Mittelfeldspieler Filip Aleksic. „Wenn wir unsere Prinzipien auf den Platz bringen, sind wir zuversichtlich, dass wir auch dieses Spiel gewinnen können.“

Trappmaier hätte nichts dagegen, den Youngsters noch länger Karfiol und Zaubermüsli zu servieren.

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