U17-WM: Warum sich ÖFB-Talent Moser gegen das Skifahren entschied
Schon in jungen Jahren hat er wohl die richtige Entscheidung getroffen und die Fußballschuhe den Skischuhen vorgezogen. Heute spielt Johannes Moser (17) in der 2. Bundesliga bei Liefering und ist aktuell ein wichtiger Bestandteil der erfolgreichen österreichischen Mannschaft bei der U17-WM in Katar. Am Samstag trifft das Team von Hermann Stadler im Sechzehntelfinale auf Tunesien.
In jungen Jahren pflegte der gebürtige Kärntner den Parallelschwung zwischen Skifahren und Fußballspielen. „Skifahren hat auch sehr viel Spaß gemacht. Aber irgendwann habe ich beim Fußball mehr Perspektive für mich gesehen“, denkt der junge Moser zurück an noch jüngere Tage, als er gerne bei Guttaring am Klippitztörl, am Nassfeld oder am Mölltaler Gletscher wedelte. „Aber ich war schon immer in den Ball verliebt.“ Und so spielte er den Wechselpass zum Kicken.
Bodenständig
Als bodenständig, höflich und freundlich beschreiben ihn Menschen, die ihn beim Team aktuell hautnah erleben. Der Eindruck bestätigt sich beim Gespräch, trotz der drei Siege in der Vorrunde wirkt Moser demütig. „Wir arbeiten hart, sind eine eingeschworene Truppe, haben als Einheit seit der Qualifikation für die WM massive Fortschritte gemacht.“
Die Siege vermittelten der Mannschaft ein gutes Gefühl, jeder traue sich plötzlich mehr zu, weil das Selbstvertrauen gestiegen ist. Obacht vor dem kommenden Gegner Tunesien, mahnt Moser. „Das ist eine spielstarke Truppe, die im Afrika-Cup 1:1 gegen Mali gespielt und bei der WM gegen Belgien und Argentinien nur knapp verloren hat. Wir dürfen sie nicht unterschätzen, weil sonst unsere Reise früher zu Ende geht als erhofft.“
Die Tage und Wochen in Katar bei der WM saugt der junge Kärntner regelrecht auf. Am Mittwoch durften die Spieler wieder einmal das Hotel verlassen, um abzuschalten, die Familien zu treffen. „Das hat richtig gut getan, nicht nur an Fußball zu denken.“
In Katar tauchen die Talente in eine andere Welt ein. „Es ist extrem sauber hier, die Fußballplätze sind alle wie ein Teppich, das habe ich in dieser Form noch nicht gesehen. Die Temperaturen sind angenehm und die Skyline von Doha ist beeindruckend.“
Auf der Bühne
Moser ist sich der Größe der Bühne WM bewusst. Ich mag das, es taugt mir.“ Dass mit jedem guten Spiel auch die Scouts von großen Vereinen aufmerksamer werden, lässt ihn (noch) kalt. „Es kommt ja auf das Team an. Wir haben uns vorher ausgemacht, dass wir das ausblenden.“ So gut es eben geht, immerhin haben die Youngsters mit den bisherigen Spielen beste Werbung in eigener Sache gemacht.
Einen echten Karriereplan verfolgt der Fan des FC Liverpool (coole Mannschaft, große Tradition) noch nicht. „Ich bin glücklich, dass ich bei Liefering die Chance erhalten habe. Die möchte ich in der Saison weiterhin nützen.“ Und in der Wüste von Katar will das ÖFB-Team die Reise ohnehin verlängern.
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