Es ist der höchstdotierte TV-Vertrag, der bisher im europäischen Fußball abgeschlossen wurde. Und damit hat man sich im Königreich selbst übertroffen. Zuvor hatte die Premier League rund 1,83 Milliarden Euro pro Saison eingenommen. Als Vertragspartner ermöglichten Sky Sports, TNT Sports und der öffentlich frei empfangbare BBC Sport mit unterschiedlichen Rechte-Modellen die neue Rekordsumme.
Premier-League-Chef Richard Masters sagte in einer Mitteilung, das Ergebnis unterstreiche die Stärke der Premier League. Es sei ein Beweis, dass dort weiterhin der beste Fußball der Welt in vollen Stadien gespielt werde.
Ärger in Italien
Das muss ein weiteres Mal nun auch die Konkurrenz einsehen. Denn überall anders in Europa sieht es in puncto TV-Einnahmen nicht nach Wachstum aus. Nach dem Rückgang für die spanische La Liga gab es nun im November in Italien einen Abschluss mit sinkenden Einnahmen.
Statt des erhofften Milliarden-Deals erhält die Serie A von 2024/’25 bis 2028/’29 nur 900 Millionen Euro pro Jahr. „Es ist eine Niederlage des italienischen Fußballs“, haderte Napoli-Boss Aurelio De Laurentiis. „Mit diesem Angebot wird der Fußball sterben.“ Was ihn vor allem ärgert: Die Einnahmen liegen sogar unter dem alten Vertrag, der 927 Millionen jährlich für die drei Jahre bis 2024 brachte. Serie-A-Präsident Lorenzo Casini war hingegen erleichtert und konstatierte: „Ein glückliches Ende.“
700 Millionen kommen laut italienischen Medien künftig von DAZN, 200 Millionen von Sky. Die beiden Anbieter „sind nicht kompetent, sie sind nicht gut für den italienischen Fußball“, schimpfte der Boss des italienischen Meisters. Zudem klagte De Laurentiis über „die Dummheit, einen Fünfjahresvertrag abzuschließen“.
➤ Übersicht: Wer überträgt was im Fußball-Europacup
Stagnation in Frankreich
In Frankreich ist es noch verzwickter. Die Ausschreibung sollte ein Gesamtvolumen von einer Milliarde Euro pro Saison bringen, scheiterte aber Mitte Oktober an zu geringen Offerten. Der langjährige Partner CANAL+ verweigerte sogar, überhaupt ein Angebot abzugeben.
Dabei schienen die Voraussetzungen günstig. Medienberichten zufolge will DAZN jetzt auch in den französischen Markt einsteigen, und beIN Sport und Amazon zeigen sich wieder an den Rechten interessiert – aber nicht zu den von der Ligue 1 gewünschten Preisen. Der derzeit noch gültige Vertrag mit CANAL+ und Amazon Prime bringt pro Saison statt der ursprünglich veranschlagten 1,15 Milliarden nur 580 Millionen pro Saison.
Auch in Spanien gab es zuletzt einen Rückgang. Statt 1,1 Milliarden gibt es nach Angaben des Fachmagazins Spobis für den seit der Saison 2022/’23 gültigen Sechsjahresvertrag lediglich rund 995 Millionen pro Jahr.
➤ Mehr dazu: Wie bei Sky eingespart wird
Kommentare