Trotz Überzahl: Rapid enttäuscht im Heimspiel gegen Sturm
Kelvin Yeboah war bereits vor dem Anpfiff ein Thema und sollte es auch danach bleiben. Trainer Didi Kühbauer hatte verraten, dass er den im Februar nach Graz gewechselten Stürmer gerne im Rapid-Dress gesehen hätte. 39 Minuten lang war der 20-Jährige dann auch der auffälligste Mann gegen die Grünen – dann sah er Rot.
Eine äußerst umstrittene Entscheidung durch Schiedsrichter Stefan Ebner, die natürlich auch Auswirkungen auf die Partie hatte. Rapid enttäuschte schließlich beim 0:0 gegen Sturm.
RAPID WIEN - STURM GRAZ 0:0
Rote Karte: Yeboah (39., Foul).
Gelbe Karten: Greiml, Stojkovic bzw. Balaj.
Rapid: Strebinger - Stojkovic, Greiml, D. Ljubicic, Ullmann - Grahovac (70. Knasmüllner), Petrovic - Schick, Fountas (58. Demir), Ritzmaier (79. Arase) - Kara.
Sturm: Siebenhandl - Gazibegovic, Geyrhofer, Nemeth, Dante - Hierländer (89. Shabanhaxhaj), Gorenc Stankovic, Kiteishvili (77. Ljubic), Kuen - Yeboah, Jantscher (82. Balaj).
Flotter Beginn
Nach nur fünf Minuten hätte es 1:1 stehen können. Ein Schick-Volley war eine ebenso große Chance, wie sie auf der Gegenseite Taxi Fountas mit einem Fehlpass einleitete. Jakob Jantscher schloss ab und traf Richard Strebinger im Gesicht. Der Rapid-Goalie musste behandelt werden. Was ihn aber nicht daran hinderte, auch in der ominösen Minute 39 Kopf und Kragen zu riskieren.
Die neu zusammen gestellte Innenverteidigung von Rapid ließ an Sicherheit vermissen und im Mittelfeld ging der nach hinten gezogene Dejan Ljubicic ab. Weil die Schwarzen aus Graz mehr Zweikämpfe gewannen, gab es keinen Druck, sondern (nur) einen perfekten Konter. Nach Fountas-Pass blieb Thorsten Schick aber noch an Tormann Jörg Siebenhandl hängen (30.).
Ebenso knapp war es bei einer Doppelchance durch Andreas Kuen und Jantscher: Filip Stojkovic und Leo Greiml überzeugten als Teilzeit-Goalies (34.). Dabei hatte Jantscher in den vergangenen drei Spielen gegen Rapid stets Scorerpunkte gesammelt.
In Minute 39 war dann Strebinger schneller als Yeboah, der den Schlussmann beim Zusammenprall voll traf und zur Überraschung der meisten Rot sah.
Mutige Gäste
Auch in Überzahl taten sich die Hütteldorfer schwer, die Grazer pressten in einem
4-4-1 mutig. Der gegen Salzburg verletzte Ercan Kara erinnerte genau 25 Jahre nach dem Einzug ins Europacup-Finale mit Turban optisch an Carsten Jancker, der mit der Partie gegen Feyenoord (3:0) legendär wurde. Doch erst in Minute 55 wurde der Stürmer erstmals in gefährlicher Position angespielt – vorbei.
Joker Yusuf Demir sollte für Ideen sorgen. Jetzt ging es hin und her – was nicht für die Hausherren sprach. Auf einen Elfmeteralarm ohne Pfiff für die Grazer folgte ein Schuss von Otar Kiteishvili knapp vorbei, im Gegenzug köpfelte Kara mit Turban eben doch nicht so präzise wie gewohnt (67.).
Didi Kühbauer – Sturm ist mit 14 gewonnenen Duellen eigentlich sein Lieblingsgegner – wurde grantig und sah für Kritik an Ebner, der Rapid sicher nicht benachteiligt hatte, Gelb.
Auf der Suche nach Kreativität kam auch noch Christoph Knasmüllner. Wirklichen Druck konnten die Grünen aber nie aufbauen. Die Gäste hielten top-fit und mit viel Einsatz dagegen. Erst in der Nachspielzeit kam der Matchball: Eine Demir-Flanke setzte Knasmüllner am Fünfer unbedrängt per Volley drüber (93.).
Bereits am Mittwoch geht der Kampf um Platz zwei weiter – gegen den LASK wird eine Steigerung der Rapidler nötig sein.
Kommentare