Teamchef Rangnick prophezeit: "Dann lassen wir uns das nicht mehr nehmen"

Der Tag nach dem historischen Spiel. Österreichs Nationalteam ließ kurz noch das 10:0 über San Marino Revue passieren, Marko Arnautovic durfte sich über seinen Torrekord mit 45 Volltreffern freuen. Genießen, entspannen, den Blick nach vorne richten. Gelingt am Sonntag (20.45 Uhr/live ServusTV) in Bukarest gegen Rumänien der nächste volle Erfolg, dann würde Österreich einen ganz großen Schritt Richtung WM-Endrunde 2026 tätigen.
Für Teamchef Ralf Rangnick zählt abseits des Rekordsieges und des Torrekords von Arnautovic nur eine Qualifikation für die Endrunde im kommenden Jahr. „Mich interessiert in erster Linie, dass wir uns für die WM qualifizieren. Daran lassen wir uns messen, damit steht und fällt auch meine Arbeit.“ Und zumindest ein wenig historisch wäre die erste WM-Teilnahme seit 1998, weil es eben höchst an der Zeit dafür ist aus rot-weiß-roter Sicht.
Höchste Zeit
Rangnick führt noch ein anderes Argument ins Treffen: „Wenn man bedenkt, dass viele meiner Spieler bei der letzten WM mit Österreich vor 28 Jahren noch gar nicht gelebt haben. Und für einige wie Arnautovic und Alaba ist es die letzte Chance.“ Tatsächlich ist das Ticket für die Endrunde 2026 in den USA, Kanada und Mexiko nach dem fünften Sieg im fünften Spiel dieser Quali zum Greifen nah.
Österreich liegt bei einem Spiel in der Hinterhand zwei Punkte vor Bosnien-Herzegowina und hat zudem das um neun Treffer bessere Torverhältnis. Bei solch einer guten Ausgangsposition sollte in den letzten Partien am Sonntag in Rumänien und im November auswärts gegen Zypern und daheim gegen Bosnien nicht mehr viel schiefgehen. „Wir können in Bukarest noch einmal einen ganz großen Schritt machen. Wenn wir da gewinnen, da lege ich mich fest, lassen wir uns das nicht mehr nehmen“, prophezeite Rangnick.
Erinnerungen an Bukarest
Positive Signale gab es von Christoph Baumgartner, den zuletzt Probleme im Fersenbereich plagten. Sein Einsatz in Bukarest ist zwar weiterhin nicht gesichert, man wird wohl kurzfristig darüber entscheiden. Gute Erinnerungen an Bukarest hat vor allem Michael Gregoritsch. Eines seiner wichtigsten Tore im Nationalteam erzielte der Steirer 2021 im Nationalstadion Rumäniens. Damals gelang ihm im EM-Auftaktspiel gegen Nordmazedonien (3:1) die 2:1-Führung. Im selben Stadion fixierte das ÖFB-Team mit einem 1:0 gegen die Ukraine auch den Einzug ins EM-Achtelfinale.

„Es ist nicht weniger emotional geworden, hier für das Nationalteam zu spielen“, betonte Gregoritsch. „Vielleicht schließt sich am Sonntag ein Kreis und wir können dort ein drittes schönes Erlebnis haben.“ Im Schatten des neuen ÖFB-Rekordmannes Marko Arnautovic hat Gregoritsch immerhin in sieben der jüngsten zehn Länderspiele getroffen.
Rekordmann Arnautovic gibt sich, wenig Wunder, zuversichtlich. „Ich denke, so viel Selbstvertrauen, wie wir die letzte Zeit getankt haben, da gehen wir mit breiter Brust dorthin“, meinte der 36-Jährige. „Auch dort gilt vollste Konzentration. Wir sind bereit.“ Alexander Schlager wird das Tor hüten, Philipp Lienhart könnte statt Kevin Danso zum Einsatz kommen, Baumgartner könnte, falls wieder fit, die Offensive bereichern.
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