Taxi aus St. Pölten: Rapid wird Fountas verpflichten

Als Didi Kühbauer St. Pölten verlassen hat, vermutete der Trainer, dass die damals auf Platz zwei liegende Mannschaft ziemlich am oberen Limit spielen würde. Nur bei einem seiner Schützlinge sah der 48-Jährige noch extrem großes Potenzial. Und zwar bei Taxiarchis "Taxi" Fountas.

Aus St. Pölten ist zu hören, dass es zu einem Wiedersehen vom 23-jährigen Griechen und dem nunmehrigen Rapid-Trainer kommen soll. Im Winter wollte Kühbauer noch keine Spieler von seinem Ex-Verein verpflichten. Doch für die kommende Saison ist diese selbst auferlegte „Abkühlphase“ Geschichte.

Denn Fountas wechselt nun mit Saisonende ablösefrei nach Hütteldorf. Man habe sich mit dem 23-jährigen Offensivspieler auf einen Vertrag bis Sommer 2022 geeinigt, gab Rapid am Donnerstag bekannt. "Er ist nicht nur charakterlich top, sondern auch sportlich enorm wertvoll", sagte Kühbauer über seinen alten und nun wieder neuen Schützling. 

Lange in Österreich

Fountas, der von allen „Taxi“ gerufen wird, kam bereits 2013 von AEK Athen zu Red Bull. 2014 war der nur 1,70 Meter große, flinke Offensivspieler in Grödig bei Kühbauers Freund Adi Hütter im Einsatz. Nach einem Jahr in Deutschland bei Großaspach holte Kühbauer den dreifachen Teamspieler knapp vor Saisonstart nach St. Pölten.

Der Rechtsfuß kam im offensiven Mittelfeld links, rechts sowie zentral zum Einsatz und schoss vier Tore. Im Frühjahr war Fountas der stärkste Spieler beim SKN – bis ein hartes Tackling von Sturm-Goalie Siebenhandl in Runde 23 für das vorzeitige Saisonende sorgte. Der Grieche fiel auf die Schulter und wird noch mehrere Wochen verletzt ausfallen.

Option verstrichen 

Die Verrenkung im Schultereckgelenk soll auch der Grund sein, warum Fountas ablösefrei ist. Der SKN hätte eine Option zur Vertragsverlängerung gehabt, ließ sie aber verstreichen, um neue Konditionen auszuverhandeln – jetzt fällt St. Pölten um eine mögliche Ablöse um.

Fountas soll als flexible Offensivkraft Andrei Ivan ersetzen. Beim Rumänen, der sich gegen die Admira (4:3) an den Adduktoren verletzt hat, wird die Kaufoption bei Krasnodar um zwei Millionen Euro nicht gezogen.

Die Kaderplanung verläuft offensichtlich auf zwei Ebenen: Das vom früheren Videoanalysten Mauricio Zoccola neu aufgestellte Scoutingteam sucht nach möglichen Einkäufen, deren Marktwert noch explodieren könnte – so wie im Winter bei Aliou Badji. Bei den ablösefreien Spielern setzt Kühbauer – so wie bei Fountas und Transferkandidat Richard Windbichler – auf persönliche Erfahrungen und erwiesene Charakterstärke.

Favorit Barisic

Fountas dürfte die letzte vom scheidenden Sportdirektor Fredy Bickel abgewickelte Verpflichtung sein.

Der Favorit auf Bickels Nachfolge ist weiterhin Ex-Trainer Zoran Barisic.

Angedachte Doppellösungen dürften gescheitert sein.