"Unprofessionell": Kreissl sauer auf Sturm-Präsident Jauk

FUSSBALL: PRESSEKONFERENZ STURM GRAZ  "DIENSTFREISTELLUNG HEIKO VOGEL": JAUK / KREISSL
Jauk hatte den nahenden Abschied Kreissls in einem Interview bestätigt. Dieser will davon nichts wissen.

Eine konstante Frühjahrssaison und Rang drei in der Fußball-Bundesliga hat Geschäftsführer Günter Kreissl als Ziel von Sturm Graz ausgegeben. Der Start ist am Sonntag missglückt. Die Steirer kassierten mit einem 1:2 gegen Mattersburg bereits die fünfte Niederlage im zehnten Heimspiel und müssen im Kampf um die Meisterrunde noch nachlegen. "Ein mega-enttäuschender Nachmittag", gestand Kreissl.

Bei Sturm hängt aber auch abseits des Platzes der Haussegen schief. Auslöser dafür war ein TV-Interview von Klub-Präsident Christian Jauk am Montag. Dieser bestätigte in der Sky-Sendung "Dein Verein" (ab 18.30 Uhr/Sky), dass Günter Kreissl dem Klub nach vier Jahren am Saisonende nicht mehr als Geschäftsführer Sport zur Verfügung stehen werde. "Das hat Günter selbst schon in einigen Interviews angedeutet – und ich kann das so bestätigen. Ich möchte aber auch hinzufügen, wir werden jetzt nicht jede Woche in der Öffentlichkeit eine Diskussion führen", so Jauk.

Schicker als Nachfolger?

Kreissl stehe den Grazern jedenfalls noch bis zum Ende der Saison zur Verfügung."Das weiß ich beim Günter, darauf kann ich mich verlassen. Er hat mir gestern auch noch einmal bestätigt, dass er alles dafür tun wird, damit wir erfolgreich sind."

Als möglicher Nachfolger ist Andreas Schicker im Gespräch. "Andreas hat die Fähigkeiten, die ‘Denke’ und er ist einer der Jungen, denen man durchaus das Vertrauen schenken kann", ist Jauk überzeugt. Der Verein will noch im März eine Entscheidung treffen, was die Nachfolge angeht. Kreissl brauche jedenfalls eine Auszeit, "das muss man ihm zugestehen."

"Kann Abgang nicht bestätigen"

Kreissl selbst war aber alles andere denn erfreut über das Interview Jauks und widersprach seinem Präsidenten. "Es gibt klare Tendenzen, aber ich kann meinen Abgang nicht bestätigen", sagte Kreissl laut Kleine Zeitung. "Es ist nichts verschriftlicht und es gibt bisher keine gegenseitige Abstimmung. Ich halte das Verhalten des Präsidenten für unprofessionell."

Der ehemalige Bundesliga-Tormann Kreissl war nach seinem Engagement bei Wiener Neustadt, wo er in der zweithöchsten Spielklasse in der Saison 2015/16 zusätzlich auch noch Trainer gewesen war, seit 1. Mai 2016 für Sturm Graz als Sportdirektor tätig. Der 45-Jährige hatte seinen Sturm-Abgang mit Ende der aktuellen Saison bereits in Interviews durchklingen lassen.

Es könnte nicht der einzige in der Führungsebene von Sturm am Ende der Saison sein. Denn auch der Geschäftsführer Wirtschaft, der ehemalige Zehnkampf-Meister Thomas Tebbich, hat laut Kleine Zeitung "bereits anklingen lassen, dass er sich auch vorstellen könne, bei einem anderen Unternehmen tätig zu werden".

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