Madl zu Fulham: Eine Transfersperre mit Hintertür

Michael Madl steht vor einem Wechsel zu Fulham.
Der englische Zweitligist darf den Sturm-Kapitän zwar nicht kaufen, kann ihn aber trotzdem verpflichten.

Es war kein schönes Weihnachtsgeschenk für den FC Fulham. Denn just am 24. Dezember 2015 wurde bekannt, dass der englische Zweitligist in der Wintertransferperiode keinen Spieler kaufen darf, weil die Londoner gegen die Financial-Fairplay-Regeln der Football League verstoßen hatten.

Der Grund: Fulham hatte nach dem Abstieg aus der Premier League die Saison 2014/’15 mit einem höheren finanziellen Minus als den erlaubten sechs Millionen Pfund (rund 7,88 Millionen Euro) abgeschlossen.

Teure Einkäufe

Der Klub selbst begründete diesen Verlust auf seiner Homepage mit den Investitionen in neue Spieler im Sommer 2014. Der damalige Manager Felix Magath hatte insgesamt rund 17,5 Millionen Euro ausgegeben. Allein für Stürmer Ross McCormack wurden umgerechnet fast zwölf Millionen Euro an Leeds United überwiesen.

Magath musste Fulham im September 2014 verlassen, nachdem der Saisonstart völlig verpatzt worden war. Viel besser als damals stehen die Londoner aber jetzt auch nicht da: Nach 28 Runden hat man nur vier Punkte mehr als Bristol City – jener Klub, der als 22. auf dem ersten der drei Abstiegsplätze liegt.

Transfer-Möglichkeiten

Neue Spieler sollen nun mithelfen, dass der Klassenerhalt geschafft wird. Fulham darf diese derzeit aber nur gebührenfrei ausleihen oder ablösefrei verpflichten, sofern die Zahl von 24 Spielern im Kader, die älter als 20 Jahre sind, durch diesen Transfer nicht überschritten wird.

Die Grazer und die Londoner haben sich, schon bevor Madl (Vertrag bei Sturm bis Sommer 2017) Dienstag zum obligatorischen Medizincheck in Englands Hauptstadt geflogen ist, auf ein Procedere verständigt, mit dem der Transfer trotz dieser Einschränkungen möglich sein soll. Eine Leihvariante steht im Raum.

Mehr Zuschauer

Was erwartet den 27-jährigen gebürtigen Judenburger beim FA-Cup-Finalisten von 1975 und Europa-League-Finalisten von 2010, sollte er den Fitnesstest bestehen? Nicht nur der harte Abstiegskampf, sondern auch viel mehr Zuschauer als in Graz: Fast 17.300 kommen im Schnitt zu den Heimspielen.

In der Bundesliga hat nur Rapid einen ähnlich hohen Zuschauerschnitt – im Herbst waren es 17.710 Fans pro Spiel. In der Championship, der zweithöchsten Liga England, liegt Fulham in der Zuschauertabelle aber nur auf Rang 12 der 24 Vereine: Derby County, der Klub von Andreas Weimann, ist mit 29.440 Zuschauern die Nummer eins.

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