Sturm-Tief: "Man kann sich nur bei den Fans entschuldigen“
Zum Wegschauen: Sturm verlor die Gefährlichkeit
Wenn man sich oft gegen das Wort Krise gewehrt hat - das 1:3 gegen eine stark spielende WSG Tirol brachte endgültig einen Tiefpunkt. Es war die fünfte Heimniederlage der Grazer im siebenten Spiel, keine andere Liga-Mannschaft ist so vor eigenem Publikum so schlecht wie Sturm.
Ist der Meister vom Himmel gefallen?
Auch die Spieler gehen selbstkritisch um, wie beispielsweise der wortgewandte Emir Karic. „Das war eher eine nicht-Leistung. Ich nehme mich da auch gar nicht raus, ich bin komplett enttäuscht von mir selbst. Ich weiß nicht, egal was wir jetzt gerade machen, es funktioniert nicht." Der Verteidiger im holte im Sky-Interview weiter aus: : „Auch wenn wir ein Mann weniger sind (Rot für Aiwu in Minute 44), ist das viel zu wenig. Die Wattener haben sich aufdrehen und gefühlt spielen können, wie sie wollen. Man kann sich eigentlich nur bei den Fans entschuldigen, die da waren.“
Mittlerweile kochen die Plattformen in den Sozialen Medien. Viele verlangen den Rücktritt von Trainer Jürgen Säumel, aber auch von Sportchef Michael Parensen. Der Deutsche kündigte zuletzt mehrmals an, dass im Winter Verstärkungen kommen. Auch am Mittwoch: „Wir sind immer vorbereitet, auch auf solche Situationen. Natürlich ist die Verletzung von Lavalee extrem bitter für uns, für ihn auch. Er fehlt uns natürlich gerade als Linksfuß in der Verteidigung."
Zu viele Abgänge beim Meister
Damit sollte es aber nicht getan sein. Sturm verlor schon im Winter mit Gazibegovic und Biereth zwei starke Spieler, im Sommer packten dann auch Leistungsträger wie Wüthrich, Yalcouye, Böving oder Johnston ihre Koffer. Die Neuen sind größtenteils noch nicht angekommen, andere stecken in einer Krise.: „Wenn ich mir den ganzen Herbst anschaue und nach 15 Saisonspielen einen Punkt hinter dem ersten bin und im Cup überwintere, dann hätte ich das nach den Abgängen im Sommer und dem Meistertitel sofort unterschrieben", sagt Säumel.
Eines der wichtigsten Spiele
Freilich steckt Sturm noch im Titelkampf, aber das liegt auch an der Schwäche der anderen Spitzenklubs. Jetzt müssen am Sonntag im Derby gegen den GAK (17 Uhr, Sky) drei Punkte her. „Wir müssen alle Kräfte bündeln, weil das eines der wichtigsten Spiele des Jahres ist. Der GAK ist im Aufschwung, bei uns ist es das komplette Gegenteil", sagt Karic. Vielleicht hilft ja die Rekordkulisse, 17.000 Fans sollen kommen. Dies ist dank einer neuen Fansektoren-Verteilung möglich. "Wenn es einmal schwer läuft, dann muss man durch Duelle und andere Sachen ins Spiel kommen", sagt Jungstar Jacob Hödl.
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