St. Pölten bei der Admira: Flottes Auf und Ab im größten Bundesland

SOCCER - 2. Liga, Admira vs St.Poelten
Rasch änderte sich die Lage in St. Pölten und bei der Admira. Heute kommt es in der 2. Liga zum Titelduell. Die Rivalen im Check.

Im Fußball kann es sehr schnell gehen. Am 11. April musste der SKN bekannt geben, dass die Investorengruppe FC32 aussteigt und in St. Pölten zwar einen starken Zweitliga-Kader, aber viele offene Fragen hinterlässt.

Die Admira war zu diesem Zeitpunkt mit vier Punkten Vorsprung auf Verfolger Ried nach 22 Runden auf Aufstiegskurs. Während in St. Pölten vor sieben Monaten viele glaubten, dass der Profifußball in der Landeshauptstadt zu seinem Ende kommt, war in der Südstadt die Hoffnung groß auf die Rückkehr in die oberste Spielklasse.

Alles anders 

Gekommen ist es bekanntlich anders. Die Meisterfeier fand in Ried statt, und beim SKN fand eine rasche, aber erstaunlich erfolgreiche Gesundschrumpfung statt.

Eine lokale Investorengruppe rund um Dietmar Wieser (11teamsports) stieg ein, kürzte die Ausgaben um rund zwei Millionen Euro – und darf sich vor dem NÖ-Derby über Platz eins in der Tabelle nach zwölf Runden ebenso wundern wie freuen.

FUSSBALL: ÖFB-CUP - ACHTELFINALE: SKN ST. PÖLTEN - SK RAPID

SKN sparte erfolgreich

Während bei der Admira Hauptsponsor Flyeralarm aussteigt und die finanziellen Sorgen wachsen, wurde der SKN „das leidige negative Eigenkapital los“, wie es Manager Matthias Gebauer nennt.

Wie das?

Verwendet wurden dafür die letzten FC32-Zahlungen plus Übernahmegelder der neuen Geldgeber. Das „hohe Minus“ der vergangenen Saison soll durchs Abspecken einmal eine „operative Null“ werden. „Natürlich wäre das nach einem Aufstieg leichter, weil die Einnahmen rund doppelt so hoch sind“, sagt Gebauer.

Wieser glaubt, dass auch in der 2. Liga Erfolg ohne rote Zahlen möglich ist.

Die Admira ist als einziger Profiverein noch ohne Liga-Niederlage, aber dennoch vier Punkte hinten. Die Chancen stehen also gut, dass einer der beiden größten Klubs aus Niederösterreich das größte Bundesland 2026 zurück in die höchste Spielklasse bringt.

Wie ist die Lage?

Schlager im Check 

Der KURIER-Check vor dem Spitzentanz der 2. Liga in der Südstadt ab 20.30 Uhr (ORF Sport+ live).

Faktor Qualität

„Wenn mir jemand vier Punkte Vorsprung nach zwölf Runden angekündigt hätte, wäre ,Träumer‘ die Antwort gewesen“, sagt SKN-Trainer Cem Sekerlioglu, der nach den Verkäufen von Mbuyi und Harakate sowie dem Abgang von Neuseelands WM-Starter Just 52 Scorerpunkte ersetzen musste.

FUSSBALL: ÖFB-CUP - ACHTELFINALE: SKN ST. PÖLTEN - SK RAPID

Das gelang mit Ballbesitzfußball und Spielmacher Stendera, der ein höher dotiertes Angebot der Vienna abgelehnt hatte. Vor dem Derby ist der beste Spieler der Liga aber angeschlagen.

Den insgesamt wohl besseren, jedenfalls breiter aufgestellten Kader hat die Admira. Coach Thomas Silberberger setzt auf pragmatischen Fußball.

„Der Ansatz ist absolut legitim. Uns geht es auch um das Wie. Wir wollen gegen die Admira lässig spielen“, vergleicht Sekerlioglu.

Faktor Form

Hier sind die Hausherren eindeutig vorne. Ob die scharfe Kritik der Fanszene am Spielstil und den fehlenden Eigenbauspielern Wirkung zeigt, sei dahingestellt – jedenfalls sind die Admiraner mittlerweile besser eingespielt, zeigen einen ansehnlicheren Kick, und auch der Nachschub aus der stets guten Akademie bekommt mehr Auftritte.

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA/ QUALIFIKATIONSGRUPPE/ 6. RUNDE: WSG SWAROVSKI TIROL - FK AUSTRIA WIEN

St. Pöltens Lauf ist vorbei: 1:3 bei Liefering, 0:1 im Cup gegen Rapid (wenn auch als besseres Team), 0:2 gegen den FAC.

„Wir hatten gegen den FAC die erste richtig schlechte Hälfte“, sagt Sekerlioglu, der noch vor der Pause vier Wechsel durchführte. „Wir sind deswegen aber sicher nicht aus der Spur.“

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