Schulden der Admira: Warum Kinder vom Training ausgesperrt waren

Admira empfängt am Freitag St. Pölten
Admira-Partner BSFZ hat den Südstädtern Trainingsstätten gesperrt. Danach wurde überwiesen. Admira-Präsident Christian Tschida ist verwundert.

Die Admira will zurück in die Bundesliga. Am Freitag (20.30 Uhr) könnte man als Tabellenzweiter im NÖ-Derby gegen Leader St. Pölten den Rückstand mit einem Sieg auf einen Punkt verkürzen. Gespielt wird in der Südstadt, die schon seit 1967 die Heimat des Traditionsvereins ist.

Seit Jahrzehnten ist man in Maria Enzersdorf Partner des BSFZ (Bundessport- und- Freizeitzentrum), das die Sportanlagen zur Verfügung stellt. Im Jahr 2020 hat man den Pachtvertrag bis 2043 verlängert. Klingt nach einem Bund fürs Leben. Doch wie in jeder Partnerschaft gibt es auch in dieser Phasen, in denen es nicht so gut läuft. Diese Woche war so eine. „Liebe Eltern, wir konnten heute leider unseren Trainingsplatz nicht benutzen, da es offensichtlich Zahlungsschwierigkeiten mit der Pacht gibt (…)“, schrieb am Mittwoch ein Nachwuchstrainer, nachdem das Training seiner Mannschaft nicht wie geplant stattfinden konnte.

Um kicken zu können, habe man sich privat am Funcourt eingemietet. Am Donnerstag der nächste Schlag für den Klub, als Spielern der Akademie aus demselben Grund der Zugang zum Kraftraum verwehrt wurde.

Dass die Admira dem BSFZ Geld schuldet, ist offenbar ein Faktum. Von 250.000 Euro wird gemunkelt. Muss man sich Sorgen machen um den Traditionsverein, der eine Institution ist und über Jahrzehnte für gute Nachwuchsarbeit bekannt ist?

Das Geständnis

„Nein“, sagt Sportdirektor Ralf Muhr. „Die Admira ist seit Jahrzehnten größter Kunde des BSFZ, und es stimmt, dass es Schulden gibt. Es fließt immer Geld, aber es ist immer zu wenig.“

Dass der Eigentümer der Sportanlagen nun aber zu solch drastischen Maßnahmen gegriffen hat, sei überraschend gekommen. „Wir waren sehr verwundert, dass da so eine Dynamik reinkommt, dass Plätze gesperrt werden.“

Ob die Rückstände so hoch sind, dass man zu solchen Maßnahmen greifen musste, wollte der KURIER vom BSFZ wissen. „Ja, es ist so schlimm. Über Details werde ich Ihnen aber keine Auskunft geben“, sagt Noelle Kliment, Managing Director des BSFZ Südstadt. Nachsatz: „Es stehen aber jetzt wieder alle Trainingsstätten zur Verfügung.“ Das ist darauf zurückzuführen, dass die Admira schnell gehandelt hat. „Es wurde noch am Mittwoch und auch am Donnerstag Geld überwiesen“, sagt Muhr.

Verwundert zeigte sich auch Admira-Präsident Christian Tschida. „Mein Wissensstand ist, dass es schon viel höhere Rückstände gab. Die Lage hat sich gebessert“, sagt der Unternehmer. Ganz allgemein sei sie aber „herausfordernd“. Die eine oder andere Rechnung werde in der Südstadt zu spät gezahlt. „Das ist aber alles in einem Bereich, wie es im Fußball üblich ist. So habe ich es gelernt.“

Bekannt ist, dass die Admira nach dem Ausstieg von Flyeralarm einen neuen Hauptsponsor sucht. „Vielleicht können wir diese Dynamik jetzt nutzen“, hofft der Funktionär. Gehälter der Profis seien aber nicht von späteren Zahlungen betroffen, so Tschida. Somit steht auch einem stimmungsvollen Spitzenspiel gegen St. Pölten am Freitag nichts im Weg.

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