Sportler des Jahres? Alaba: „Vielleicht hätte ich mich selbst gewählt“

Sportler des Jahres? Alaba: „Vielleicht hätte ich mich selbst gewählt“
Der Real-Star über seine Auszeichnung und den Clásico am Sonntag gegen den FC Barcelona.

Am 6. Oktober wurde David Alaba zum dritten Mal zum Sportler des Jahres in Österreich gewählt, nachdem er zuletzt in seinem ersten Jahr bei Real Madrid als Führungsspieler auf Anhieb die Champions League und die spanische Meisterschaft gewonnen hatte.

Am Sonntag trifft der 30-jährige Wiener mit den Königlichen im spanischen Clásico zu Hause auf den FC Barcelona, mit seinem ehemaligen Bayern-Kollegen Robert Lewandowski im Sturm (16.15 Uhr, live DAZN).

KURIER: Ihren ersten Clásico haben Sie 2:1 gewonnen und waren Man of the Match, den zweiten haben Sie 0:4 verloren. Wie wird der dritte enden?

David Alaba: Hoffentlich wie der erste. Das Spiel hat eine spezielle Historie mit den zwei größten Mannschaften auf der Welt. Jeder will als Sieger vom Platz gehen.

Was muss Ihr Team diesmal besser machen als zuletzt?

Einiges. Wir blicken aber nach vorne und sind hungrig. Jeder Clásico schreibt seine eigene Geschichte.

Was unterscheidet Real Madrid heute von jenem Team, das vor ein paar Monaten die Champions League gewonnen hat?

Nicht viel. Es gab nur kleine Änderungen im Kader. Teamgeist und Charakter, die uns auszeichnen, sind gleich geblieben. Wir wollten gleich dort weitermachen, wo wir letzte Saison aufgehört haben. Dementsprechend treten wir auf.

Und wo hat sich Barcelona verändert?

Sie haben einen Riesenschritt nach vorne gemacht, spielen offensiv sehr gut und sind defensiv viel stabiler und dementsprechend erfolgreicher, das sieht man in der Tabelle.

Ist Lewandowski der größte Unterschied?

Die Umstände bei Barça waren letzte Saison, vor allem im Herbst, ganz andere. Robert kann noch einmal den Unterschied machen, da gibt’s keine zwei Meinungen.

Ist er der Stürmer und Gegenspieler, den Sie am besten kennen?

Schwierig zu sagen, ich kenne ihn ja viel besser als Mitspieler, nicht so gut als Gegenspieler. Wir sind jedenfalls Freunde geworden.

Wie kann man ihm den Nerv ziehen?

Das geht nur als Team, wir müssen als ganzes Team sehr konzentriert auftreten.

Hat er Schwächen?

Wenige bis keine. Er ist ein sehr kompletter Stürmer, der alles mitbringt. Er kann jederzeit aus einer Chance ein Tor machen, das zeigt er jetzt auch in Spanien Woche für Woche.

Gratulation zur Auszeichnung als Sportler des Jahres. Sie haben während der Gala gerade gespielt. Wie haben Sie davon erfahren?

Als ich nach dem Spiel in die Kabine gekommen bin, habe ich diverse Glückwünsche auf dem Handy gesehen und mich extrem gefreut. Es ist eine Riesenehre, auf die ich sehr stolz bin. Es ist ja auch schon eine Zeit lang her, dass ich diesen Titel zuletzt gewonnen habe.

Hätten Sie sich denn auch selbst gewählt?

(Lacht.) Ich weiß natürlich, was meine Mitstreiter Matthias Mayer und Johannes Strolz geleistet haben. Dementsprechend macht es mich noch stolzer, das Rennen für mich entschieden zu haben. Ich hatte bei Real, dem größten Verein der Welt, ein sehr spezielles Jahr, auch mit den Entscheidungen, die ich getroffen habe. Vielleicht hätte ich mich sogar selbst gewählt.

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