Spielerberater Raiola sorgt für Reibungen

Mino Raiola zählt zu den Großverdienern im Fußball - ohne selbst zu Kicken.
Erst verärgert er den AC Milan, dann ermittelt die FIFA gegen ihn und Juventus Turin. Mino Raiola sorgt für Aufsehen.

Juventus Turin muss wegen des Rekord-Transfers von Mittelfeldspieler Paul Pogba eine Geldstrafe oder gar eine Transfersperre fürchten. Der Weltverband FIFA hat ein Disziplinarverfahren gegen die Italiener wegen der möglichen Verletzung von Eigentumsrechten eröffnet. Pogba war im Sommer vergangenen Jahres für die Rekordsumme von 105 Millionen Euro von Turin zu Manchester United gewechselt. Sein Spielerberater Mino Raiola soll dabei insgesamt 49 Millionen Euro verdient haben. Das geht aus einem Kapitel des Spiegel-Buchs "Football Leaks : Die schmutzigen Geschäfte im Profifußball" hervor.

Beteiligung Dritter

Raiola und Juventus könnten damit die Regeln zur sogenannten Third-party-ownership (TPO), also der Beteiligung Dritter an Spielerrechten, verletzt haben. Laut ESPN dürfte Juventus im Fall einer Verurteilung eine Geldstrafe oder sogar eine Transfersperre erwarten. Letztes Jahr hatte Raiola in einem Interview mit der Financial Times gesagt: "Juventus war nicht der einzige Besitzer der Rechte auf den Spieler Paul Pogba". Seit die Zahlen des Transfers aufgetaucht sind, gibt sich Raiola weniger konkret. Der Gazzetta dello Sport sagte er: "27 Millionen Pfund? Ich kann nur mit Sicherheit sagen, dass das nicht die richtige Summe ist. Vielleicht ist es mehr, vielleicht ist es weniger."

Mino Raiola ist einer der großen Spieler unter den Managern zusammen mit dem Deutschen Volker Struth, dem Portugiesen Jorge Mendes und dem Briten Jonathan Barnett. Raiola, Sohn italienischer Einwanderer, ist in den Niederlanden aufgewachsen. Zlatan Ibrahimovic und Mario Balotelli waren seine ersten Top-Spieler, mit denen er viel Geld verdient hat. Dann kam Pogba. Und zuletzt verärgerte er den AC Milan, weil er Gianluigi Donnarumma vertritt. Der 18-jährige Tormann verweigerten den Italienern die Verlängerung seines Vertrages. Raiola war bemüht, seinen Mandanten nicht als raffgierig dastehen zu lassen. Er sagte: "Da hast du Gigio zu Hause und dann bietest du Morata oder Aubameyang das doppelte und dreifache Gehalt." Damit war klar, dass Milan den Stürmern von Real und Dortmund ein konkretes Angebot gemacht hat.

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