Mit 26 Jahren Trainerin beim Serienmeister: "Das Alter spielt keine Rolle"

Mit 26 Jahren Trainerin beim Serienmeister: "Das Alter spielt keine Rolle"
Lisa Alzner dirigiert seit diesem Jahr die Frauenmannschaft von St. Pölten und steckt sich gleich hohe Ziele.

Plötzlich war sie da, die große Chance. Weil sich SKN St. Pölten und Liese Brancao entschlossen, getrennte Wege zu gehen, war der Trainer-Posten beim Serienmeister in der Frauen-Bundesliga vakant.

Lisa Alzner, die dem Trainerteam von Brancao angehört hatte, war in die Suche nach Kandidaten sogar mit eingebunden, ehe die Vereinsführung ihr das Vertrauen schenkte. Mit nur 26 Jahren dirigiert die ehemalige Spielerin jenes Team ,das in den letzten Jahren sieben Mal Meister und sechs Mal Cupsieger wurde, zudem drei Mal an der Champions League teilgenommen hat. Zuletzt in einer Gruppe mit Manchester City und Barcelona.

"Das Alter spielt für mich keine Rolle. Egal, was manche vielleicht sagen, es steht immer die Qualität im Vordergrund. Es ist für mich eine Ehre, dass ich das Vertrauen erhalten habe. Zumal es ja Gespräche mit anderen Kandidaten und Kandidatinnen gegeben hat." Letztlich ging alles sehr schnell. Was für sie gesprochen hat? "Der Verein kennt mich, und ich kenne die Mannschaft."

Seit zweieinhalb Jahren ist Alzner schon Teil des Trainerteams gewesen, sie muss daher das Rad in St. Pölten nicht neu erfinden, sondern den erfolgreichen Weg im Großen und Ganzen fortführen. "Unsere Ideen waren ähnlich, daher habe ich einige Dinge übernommen. In Details aber werde ich meinen eigenen Weg gehen. Das ist aber ganz normal.

Mit 26 Jahren Trainerin beim Serienmeister: "Das Alter spielt keine Rolle"

Der Start ins Frühjahr ist mit zwei Siegen im Cup und in der Liga jedenfalls schon gelungen. Die St. Pöltnerinnen sind freilich die Gejagten, die Austria und auch die Vienna sind in dieser Saison schon näher gerückt. "In den vergangenen Jahren ist die Liga zusammen gerückt, mehrere Vereinen sind in der Lage, sich untereinander zu besiegen."

Dennoch stellt die junge Trainerin klar: "Wir wollen die Titel verteidigen, die Liga steht dabei über allem anderen. Jede Meisterschaft ist ein steiniger Weg, kein Titel wird Normalität."

Die Salzburgerin sieht auf dem Weg zu einem möglichen weiteren Meistertitel vor allem die Wiener Austria als größten Konkurrenten. "Sie spielen defensiv sehr kompakt und diszipliniert. Es ist schwer ihnen Tore zu schießen." Allerdings sei dann in den Playoffs ohnehin vieles möglich.

Alzner möchte ihre neue Rolle ausfüllen und die Chance nützen. Und natürlich Erfolg haben, erstmals als Cheftrainerin. Weiter möchte sie noch nicht denken. "Natürlich ist das Ausland spannend und auch ein Ziel, aber das ist noch so weit weg."

Und mit 26 Jahren hat sie auch noch keine Eile und ausreichend Zeit für die nächsten Schritte, die sie mit St. Pölten und als Trainerin gehen möchte. Allerdings weiß Alzner, worauf es in diesem Geschäft ankommt: "Wenn Türen aufgehen, dann liegt es an einem selbst, dass man hindurch geht."

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