St. Pölten gegen Verfolger Rapid: Das unerwartete Spitzenspiel

Schütz (li./29) und Hofmann (27) zählen zu den Ältesten bei St. Pölten und Rapid
Die neue Stärke des Tabellenzweiten SKN St. Pölten soll auch Rapid zu spüren bekommen. Im Brüder-Duell Ljubicic geht es zur Sache.

Ein Bundesliga-Spitzenspiel in St. Pölten! Das hat es schon lange nicht mehr gegeben. Und irgendwie scheint es logisch, dass Didi Kühbauer beteiligt ist. Der Rapid-Trainer hat den SKN vor zwei Jahren auf Rang zwei übergeben, um nach Hütteldorf zu wechseln.

In St. Pölten folgte ein stetiger Abstieg und beinahe der tatsächliche. Erst Trainer Robert Ibertsberger hat die Wende geschafft, ist seit sechs Ligaspielen unbesiegt und diese Saison mit einem forschen 4-3-3-System als einziges Team noch ohne Gegentor.

Großer Umbruch

Dass ab 17 Uhr der Tabellenzweite Verfolger Rapid zu Gast hat, kann Ibertsberger nicht in Aufregung versetzen: „Ich spüre schon länger, wie Spielfreude und Intensität steigen. Das war ja auch der Grund, warum wir diesen großen Umbruch im Sommer gewagt haben. Andererseits warten jetzt extrem starke Gegner. Es ist also nur eine Momentaufnahme.“

St. Pölten gegen Verfolger Rapid: Das unerwartete Spitzenspiel

Dass vom SKN während der Corona-Krise keine Tageskarten verkauft werden und die Haupttribüne geschlossen bleibt, kam nicht gut an.

Nur 1.357 per App registrierte SKN-Fans waren zum Start gegen Sturm im Stadion. Jetzt gibt’s ein Dreier-Abo für Rapid, Salzburg (Cup) und Ried. Einige Rapid-Fans haben sich den Luxus geleistet.

2.000 Plätze dürfen besetzt werden. „Wir merken, wie positiv die Stimmung in der Stadt wird und rechnen mit 1.800 Fans“, sagt SKN-Manager Andreas Blumauer.

Bruderduell

Zu sehen gibt es auch ein Bruderduell: Robert Ljubicic trifft auf seinen älteren Bruder Dejan. Der Rapid-Kapitän meint: „Ich freue mich darauf – es ist wie früher im Garten. Wichtig ist, dass ich vorm Zweikampf nicht daran denke, dass das mein Bruder ist.“

St. Pölten gegen Verfolger Rapid: Das unerwartete Spitzenspiel

Den SKN auf Platz zwei hat Dejan Ljubicic nicht erwartet: „Ich bin überrascht und spüre in den Gesprächen mit Robert, wie ihr Selbstvertrauen steigt.“ Vom kleinen Bruder hört er, wie die Chemie im SKN-Kader und mit dem Trainer passt. „Wir können dort gewinnen, aber es wird sicher nicht einfach.“

Kühbauer fordert ebenso wie Sportdirektor Barisic „mehr Intensität und Aggressivität von Beginn an“ ein.

Ljubicic-Poker

Berater Sascha Empacher verhandelt nach Dejan auch für Robert Ljubicic. Die beiden sind Corona zum Trotz begehrt: „Es gibt für beide Interessenten aus dem Ausland.“ Bei beiden läuft der Vertrag mit Saisonende aus.

Die Frage nach dem richtigen Timing für einen Verkauf stellt sich. Zu einer möglichen Vertragsverlängerung von Dejan Ljubicic bei Rapid sagt Empacher: „Das kann ich mir nicht vorstellen.“

Kommentare