Sieg von Rapid: Diese Vorbereitung war reine Nervensache

Im Fokus: Aliou Badji war beim Rapid-Sieg aufwärmender Beobachter
Aliou Badji sah beim 5:2 im letzten Test gegen Triglav zu. Sportdirektor Bickel hielt sein Transfer-Budget ein.

Die Zeit des Testens ist vorbei. Das 5:2 gegen Triglav Kranj war die Generalprobe von Rapid für den ausverkauften Europa-League-Hit gegen Inter Mailand am Donnerstag.

Dementsprechend ernst hat Trainer Didi Kühbauer den Probelauf im Prater gegen den Neunten aus Slowenien genommen: Aliou Badji durfte nach nur einem Training lediglich aufwärmen – Berisha stürmte. Thurnwald war die Überraschung rechts vorne, verstauchte sich aber noch vor der Pause den Knöchel.

Anfängliche Schwächen

In Hälfte zwei wurde aus einem 1:1 mit vielen Defensivschwächen noch ein klarer Sieg mit drei Elfmeter-Toren. „Thurnwald war in der Vorbereitung stark, es sind aber ein paar Plätze in der Startelf noch offen“, sagt Kühbauer, der den Auftritt nach dem Wechsel ausdrücklich lobte.

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Sonnleitner traf nach seiner Einwechslung per Kopf

Die letzte offene Personalfrage abseits des Rasens: Ivan Mocinic soll noch nach Kroatien verliehen werden, um Spielpraxis zu sammeln. Wenn das bis spätestens 15. Februar klappt, hätte Fredy Bickel alle geplanten Zu- und Abgänge realisiert. Das Urteil des Sportdirektors über sieben turbulente Wochen: „Am Ende ist die Transferzeit aus unserer Sicht wirklich positiv verlaufen. Es hat aber zu viele Nebengeräusche gegeben. Das kreide ich mir auch selbst an.“

Preissturz

Die in der Schweiz oft erwähnte Nervenstärke des 53-Jährigen hat sich ausgezahlt. Wie von Bickel prophezeit, sind ab dem 1. Februar durch das Ende der Transferzeit in den Top-Ligen die Preise gepurzelt. Sowohl Andres Vombergar als auch Badji waren schlussendlich um 1,5 Millionen Ablöse zu haben. „Ich konnte das mir vorgegebene Budget einhalten“, sagt Bickel, der offiziell keine Summen nennen darf, weil Djurgarden eigentlich einen höheren Ertrag erwartet hat.

Da die Schweden den Verkauf des Senegalesen fix eingeplant hatten, mussten sie nachlassen. Noch dazu konnten die Hütteldorfer etwas anbieten, was in den Wintermonaten einst undenkbar gewesen wäre: Die sofortige Überweisung der 1,5 Millionen, ohne Ratenzahlung.

„Bis fünf Stunden vor Transferschluss war auch Vombergar im Rennen, falls wieder einmal bei einem Medizincheck etwas nicht passen sollte“, verrät Bickel über den Goalgetter von Ljubljana.

Erschwerte Integration

Der Last-Minute-Transfer hat aber auch seine Schattenseiten: Kühbauer wollte ursprünglich mit dem neuen Angreifer ein System mit zwei Stürmern einüben – jetzt zählt nur noch die Vorbereitung auf das Inter-Duell und das Cup-Viertelfinale gegen Hartberg. Badjis Integration und das Einüben der Laufwege ist nun massiv erschwert.

Kühbauers Ausblick: „Wir haben Geduld, weil Badji nicht mit Blick auf die nächsten vier Wochen geholt wurde.“

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