Sechs Minuten genügen der Admira gegen Innsbruck

Wackers Thomas Löffler (re.) erzielte aus kurzer Distanz und völlig unbedrängt ein skurriles Eigentor.
Ein Weitschuss (39.), ein Hoppala (44.), ein Ausschluss (45.) und die Tiroler sind geschlagen

3240 Minuten dauert eine Saison in Österreichs höchster Spielklasse. Nicht mehr ganz die Hälfte davon muss noch vergehen, bis Meister und Absteiger ermittelt sind. Admira und Innsbruck befassen sich ausschließlich mit Zweiterem, vielleicht sogar bis zur allerletzten der 3240 Minuten.

Viel Zeit also noch in der Abstiegsfrage. Mitentscheidend könnten aber womöglich sechs katastrophale Minuten der Innsbrucker am Samstag in der Südstadt sein.

In denen vergaben die Tiroler nicht nur einen Punktgewinn gegen die Admira, schlimmer noch, sie verabsäumten es mit der 0:3-Niederlage mit einem einigermaßen komfortablen Punktepolster auf die Niederösterreicher in die Winterpause zu gehen.

So sind es nur zwei Punkte, die die Admiraner vom rettenden neunten Platz trennen, am Dienstag können sie in Grödig den Druck auf die Tiroler weiter erhöhen.

Sechs Minuten waren es also, die diesen Abstiegsgipfel entschieden haben.

Was war passiert? In Minute 39 versenkte Toth in einem bis dahin ausgeglichenen Spiel einen Weitschuss prachtvoll im Kreuzeck – 1:0. Die Innsbrucker waren dabei bis auf lasches Attackieren frei von ganz großer Schuld.

Das sollte sich bald ändern. Denn das 2:0 in der 44. Minute war eine Verkettung von haarsträubenden Fehlern: Hauser verfehlte einen hohen Abschlag um etliches, Schicker schickt Schick, doch dessen Roller vorbei am Innsbrucker Goalie scheint zu schwach auszufallen. Löffler eilt herbei, doch anstatt zu klären landet der Ball via Innenstange im eigenen Tor.

Eine Minute später sieht Innsbrucks Vucur Gelb-Rot. Schick besorgt noch mühelos den Endstand (67.). Zu dem Zeitpunkt war Innsbruck längst gebrochen. Die gute Nachricht? Es bleiben den Tirolern noch 1440 Minuten.

Admira Wacker Mödling - Wacker Innsbruck 3:0 (2:0)
BSFZ Arena, 2.350 Zuschauer, SR Dintar.

Tore:
1:0 (39.) D. Toth
2:0 (44.) Löffler (Eigentor)
3:0 (67.) Schick

Admira: Kuttin - Zwierschitz, Windbichler, Schösswendter, Th. Weber - Ebner, D. Toth (72. Thürauer) - Schick, Schwab, Domoraud (76. Sax) - R. Schicker (64. Ouedraogo)

Innsbruck: Schober - Bergmann, Vucur, Siller, Schilling - Löffler (56. Milosevic), Kofler - Schütz (78. Brauneis), Hinterseer, Hauser - R. Wallner (56. Wernitznig)

Gelb-Rote Karte: Vucur (45.+1/wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Schwab bzw. Siller

Die Besten: Windbichler, Schwab, Schick bzw. Schütz

Tabelle

Walter Knaller (Admira-Trainer): "In der ersten halben Stunde waren wir unkonzentriert, da sind wir nicht wirklich in Schwung gekommen. Das 1:0 war dann eine tolle Geschichte. Zur Pause war die Partie praktisch entschieden. Es hat doch Druck geherrscht, weil es ein besonders wichtiges Spiel war. Daher sind wir am Anfang auch nicht so ins Spiel gekommen. Der Sieg ist ganz wichtig. Wir haben aber auch einiges Glück und Konzentrationsfehler des Gegners benötigt."

Roland Kirchler (Innsbruck-Trainer): "Wir haben in der ersten halben Stunde ein gutes Spiel abgeliefert. Da hatten wir mehr Chancen als die Admira. Die fünf Minuten vor der Pause haben uns das Genick gebrochen. Das erste Tor war wunderschön, aber das zweite Tor war ein typisches Innsbrucker Chaostor. Dann kam auch noch die Rote Karte dazu, damit war die Partie gegessen. Die Admira hat das dann trocken heruntergespielt und am Ende verdient gewonnen."

Thomas Löffler (Innsbruck-Mittelfeldspieler/zum Eigentor): "Das war ein Blackout. Ich hätte den Ball sogar noch stoppen können."

Lukas Hinterseer (Innsbruck-Angreifer): "Wenn wir in Führung gehen, schaut die Partie anders aus. Jetzt müssen wir uns dieser Situation stellen."

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