Schwere Last: Austria hat noch 70 Millionen im Rucksack

Schwere Last: Austria hat noch 70  Millionen im Rucksack
Die Veilchen zittern um die Lizenz, müssen bis Donnerstag Umstrukturierungen vornehmen. Der Schuldenberg ist immer noch groß.

Vor dem Osterschlager am Sonntag gegen Salzburg kam Trainer Manfred Schmid beim Medientermin kaum zu Wort. Das Sportliche stand im Hintergrund, verdrängt wieder einmal von den violetten Finanzsorgen.

Die Austria hat bis kommenden Donnerstag Zeit, die Auflagen der Bundesliga zu erfüllen, sämtliche Fragen zu beantworten, um die Lizenz in zweiter Instanz zu erhalten.

PK FK AUSTRIA WIEN ZUM SAISONAUFTAKT: KRISCH

AG-Vorstand Gerhard Krisch meint: „Wir müssen diesmal keine Millionen nachschießen wie vergangenes Jahr, es geht vielmehr um die Komplexität durch den Investoreinstieg.“

Konkret geht es der Bundesliga um den bestimmenden Einfluss, den die neue Viola Investment nimmt. Der neue, verschlankte Aufsichtsrat ist paritätisch aufgeteilt mit je vier Stimmen für die Veilchen und die Investorengruppe. Nun will die Austria in einer dringend einzuberufenden Hauptversammlung den Aufsichtsrat um eine Person erweitern, zugunsten des Vereins. Damit der Haupteinfluss auch für die Bundesliga ersichtlich beim Klub liegt.

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA / MEISTERGRUPPE: SK PUNTIGAMER STURM GRAZ - FK AUSTRIA WIEN

Ungeachtet der aktuellen Problematik rund um die Lizenz lasten die Schulden auf den Schultern, wie Krisch zugibt. „Noch sind 70 Millionen im Rucksack.“ Gemeint sind damit die Verbindlichkeiten. Weitere Zahlen möchte Krisch nicht nennen, verrät aber, dass "sich zur zuletzt gestellten Bilanz nicht viel verändert hat".

Der Schuldenabbau ist ein Langzeitprojekt, das die Austria die kommenden fünf bis zehn Jahre begleiten wird, wenn nicht ein internationaler Top-Sponsor am Verteilerkreis vorstellig wird. Bis dahin gilt es Kosten einzusparen, zusätzliche Erlöse zu lukrieren. Vielleicht auch aus einer Europacup-Teilnahme, mit der man aber nicht in einem Budget fix rechnen darf.

Zwei Problemfelder

Noch dazu gilt es zwei Probleme mit Partnern zu lösen: Insignia und Gazprom.

Die Vereinbarung mit Insignia hat man Mitte Februar gelöst, die Frist läuft ein halbes Jahr bis 15. August, erst dann wäre die Trennung perfekt, vorausgesetzt der Aufsichtsrat stimmt dem zu. Für das vergangene Jahr stünde der Austria der Betrag von sieben Millionen zu, da Insignia diesen Part nicht eingehalten hat.

Die Violetten stehen vor dem Problem: Insignia klagen und das Thema noch weitere Jahre als Begleitmusik im Hintergrund zu haben, oder auf das Geld verzichten, dafür aber endlich Ruhe zu haben?

Insignia beeinflusst indrekt auch die Suche für einen Trikotsponsor. Rein theoretisch könnte Insignia bis 15. August einen Sponsor als Brustsponsor bringen. Daher kann die Austria interessierten Geldgebern derzeit nicht versichern, dass sie definitiv nicht vom Trikot verdrängt werden.

Bezüglich Gazprom wird die Austria in den nächsten zwei Wochen einen Brief verfassen mit der Bitte, das letzte Jahr der Vereinbarung (fünf Millionen) auf Eis zu legen.

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