Nach Anfeindungen: ÖFB-Schiri feiert Debüt in der Champions League
Sebastian Gishamer
Fast genau 14 Jahre ist es her, dass ein österreichischer Schiedsrichter ein Spiel in der Champions League leiten durfte. Der Vorarlberger Robert Schörgenhofer war es am 1. November 2011, der Viktoria Pilsen gegen Barcelona (0:4) pfiff. Wie lange das her ist, kann an der Aufstellung der Katalanen erkannt werden: Trainer Pep Guardiola konnte auf die Stars wie Puyol, Pique, Messi und Fabregas setzen.
Am Mittwoch führt Sebastian Gishamer die Mannschaften von Qarabağ Ağdam und FC Chelsea auf das Feld. Der 37-jährige Salzburger ist seit 2019 FIFA-Referee, das Spiel in Aserbaidschan wird sein vorläufiger Karriere-Höhepunkt sein.
Im Mai diesen Jahres war der Bauingenieur und Betreiber eines Planungs- und Architekturbüros heftigen Attacken ausgesetzt. „Es gab Anfeindungen im privaten Bereich, im Job. Das ist zu weit gegangen“, berichtete Gishamer im Anschluss.
Gishamer hatte in der Partie Sturm Graz gegen Austria (0:1) William Böving nach einem Tritt gegen Reinhold Ranftl die Rote Karte und Gelbrot für Leon Grgic gezeigt. Zusätzlich wurde in Minute 97 der vermeintliche Ausgleichstreffer nach VAR-Studium nicht gewertet. Die Emotionen kochten über in Graz.
Nun freut sich Gishamer über seine Premiere in der Königsklasse: „Die Nominierung für ein Champions-League-Spiel ist ein besonderer Moment. Jeder träumt davon, unter den Besten Europas dabei sein zu können. Ich freue mich, gemeinsam mit meinem Team dieses Spiel zu leiten und uns bestmöglich präsentieren zu können“, sagt Gishamer in einer ÖFB-Aussendung.
An den Linien wird er von Roland Riedel und Santino Schreiner unterstützt, als vierter Offizieller fungiert Walter Altmann. Für die Video-Überprüfungen sind Manuel Schüttengruber als VAR und Josef Spurny als Assistent zuständig. Für alle fünf ist es wie für Gishamer die Premiere in der Champions League.
Kommentare